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Nr. 45 - Mai / Juni 2013

Côte d'Azur: Grasse, der Duft einer Hauptstadt Lothingen: Saint-Louis / Arzviller: ein Fahrstuhl für Schiffe Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze Normandie: Heimat des Impressionismus Loire-Mündung: zwischen Nantes und Saint-Nazaire, Kunst am Fluss Pyrenäen: le Train Jaune, ein Zug als Wahrzeichen Interview: Patricia Kaas Rezept: Fondant au chocolat au cœur de framboises Wein: die Kunst der Karaffierens und Dekantierens Genuss: die AOC der Pays de la Loire

Côte d'Azur: Grasse, der Duft einer Hauptstadt
Lothingen: Saint-Louis / Arzviller: ein Fahrstuhl für Schiffe
Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze
Normandie: Heimat des Impressionismus
Loire-Mündung: zwischen Nantes und Saint-Nazaire, Kunst am Fluss
Pyrenäen: le Train Jaune, ein Zug als Wahrzeichen
Interview: Patricia Kaas
Rezept: Fondant au chocolat au cœur de framboises
Wein: die Kunst der Karaffierens und Dekantierens
Genuss: die AOC der Pays de la Loire

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GUÉWEN A TESTÉ<br />

Guéwen a testé …<br />

... Die Kreation eines eigenen Parfums<br />

Wer kann sein eigenes Parfum kreieren?<br />

Jeder. Man sollte aber nicht gerade einen<br />

Schnupfen haben. Empfehlenswert ist es<br />

auch, bei dem Prozess begleitet zu werden.<br />

Wo kreiert man sein Parfum?<br />

Mehrere Parfumhersteller bieten in<br />

Grasse diese Möglichkeit an. Ich habe mich für Galimard<br />

entschieden, die seit 1747 im Ort aktiv sind. Begleitet wurde<br />

ich von Caroline de Boutiny, die « Nase » des Hauses. Sie<br />

ist in der Lage, 2.000 Düfte zu unterscheiden. Mit ihr habe<br />

ich es in zwei Stunden geschafft, ein Parfum zu kreieren,<br />

das mir entspricht.<br />

In welchem Umfeld<br />

kreiert man sein Parfum?<br />

Um der Öffentlichkeit die<br />

Möglichkeit zu bieten, ein Parfum<br />

zu erfinden, hat Gallimard<br />

ein « Studio de création » eröffnet, ein Atelier, in dem sich<br />

mehrere « Arbeitsplätze » befinden. An den Plätzen stehen<br />

kleine Flaschen mit Düften, aus denen man seinen eigenen<br />

Duft mixt. Ich fühle mich an den Chemieunterricht aus<br />

meiner Schulzeit erinnert.<br />

Wie kreiert man sein Parfum?<br />

Caroline de Boutiny<br />

macht dann einen<br />

Geruchsblindtest, bei<br />

dem ich zwei Duftfamilien<br />

aus insgesamt 15<br />

auswählen muss. Dies<br />

lässt schon einmal einen<br />

Großteil der 127 Flaschen<br />

unwichtig werden.<br />

Anschließend geht es an<br />

die eigentliche Kreation.<br />

Dabei muss man wissen,<br />

dass ein Parfum aus drei<br />

Duftphasen besteht. Es<br />

gibt den Duft, der sich<br />

die erste halbe Stunde nach Auftragen des Parfums verbreitet<br />

(note de tête). Dem folgt der Duft, der rund eine Stunde bestehen<br />

bleibt (note de cœur), und schließlich der Duft,<br />

der am längsten bleibt (note de fond).<br />

Ich soll die Fläschchen meiner beiden Duftfamilien<br />

öffnen, daran schnuppern und mir die<br />

Düfte merken. Das hört sich einfach an, doch<br />

nach ein paar Düften schafft es meine Nase nicht<br />

mehr, die einzelnen Unterschiede herauszufiltern.<br />

Eine Pause an der frischen Luft ist notwendig.<br />

Wie gut ist das eigene Parfum?<br />

Passend zum Artikel über Grasse habe ich beschlossen,<br />

ein Angebot von den dortigen Parfumherstellern auszuprobieren:<br />

die Kreation eines persönlichen Parfums. Eine<br />

Herausforderung an den Geruchssinn und die eigene<br />

Kreativität, aber auch ein Erlebnis, das viel Spaß macht.<br />

Nach rund zwei Stunden habe ich es geschafft. Ich habe<br />

die Grunddüfte so vermischt, dass mir das Ergebnis zufriedenstellend<br />

erscheint. Ich bin stolz, als ich den Flacon<br />

mit meinem Parfum sehe. Doch eine große Enttäuschung<br />

folgt, als mir Caroline de Boutiny erklärt, dass ich drei<br />

Monate warten muss, bevor ich es benutzen kann. Die<br />

einzelnen Bestandteile müssen sich erst vollkommen miteinander<br />

vermischen. Das braucht Zeit.<br />

Zum Abschluss fragt man mich noch nach dem<br />

Namen für mein Parfum, der auf den Flacon gedruckt<br />

wird – so, wie bei allen professionell hergestellten Parfums.<br />

Ich entscheide mich für « FE de Grasse ». « FE » steht für<br />

« Frankreich erleben » und hat im Französischen einen sehr<br />

maskulinen Klang. Die Bezeichnung passt also gut zu einem<br />

Duft für Männer.<br />

Wie teuer ist mein Parfum?<br />

Insgesamt 127 Fläschchen stehen vor<br />

mir. Es ist nicht einfach, sich bei soviel<br />

Auswahl zurechtzufinden. Am liebsten<br />

würde ich an allen Fläschchen schnuppern.<br />

Doch Caroline de Boutiny erinnert mich daran, dass man<br />

organisierter vorgehen sollte. Am Anfang steht die Frage,<br />

ob man ein Parfum für einen Mann oder eine Frau erschaffen<br />

möchte. Die Antwort auf diese Frage fällt mir leicht.<br />

Da das Parfum für mich selbst sein soll, wähle ich natürlich<br />

die maskuline Variante.<br />

Die Teilnahme am Kurs, einschließlich<br />

« Diplom » und 100 Milliliter Parfum, kostet <strong>45</strong><br />

Euro. Wenn der erste Flacon leer ist, kann ich<br />

ganz einfach per Internet Nachschub anfordern.<br />

Ich muss dazu nur meinen Namen und einen Zahlencode<br />

angeben, der genau meine Duftzusammenstellung identifiziert.<br />

Das Parfum wird mir dann per Post zugeschickt.<br />

100 Milliliter kosten 40 Euro. Sollten Sie an meinem Duft<br />

Interesse haben, schicken Sie mir einfach eine E-<strong>Mai</strong>l an<br />

gbrown@frankreicherleben.com.<br />

96 · Frankreich erleben · <strong>Mai</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>

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