Nr. 45 - Mai / Juni 2013
Côte d'Azur: Grasse, der Duft einer Hauptstadt Lothingen: Saint-Louis / Arzviller: ein Fahrstuhl für Schiffe Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze Normandie: Heimat des Impressionismus Loire-Mündung: zwischen Nantes und Saint-Nazaire, Kunst am Fluss Pyrenäen: le Train Jaune, ein Zug als Wahrzeichen Interview: Patricia Kaas Rezept: Fondant au chocolat au cœur de framboises Wein: die Kunst der Karaffierens und Dekantierens Genuss: die AOC der Pays de la Loire
Côte d'Azur: Grasse, der Duft einer Hauptstadt
Lothingen: Saint-Louis / Arzviller: ein Fahrstuhl für Schiffe
Camping: Frankreichs außergewöhnliche Campingplätze
Normandie: Heimat des Impressionismus
Loire-Mündung: zwischen Nantes und Saint-Nazaire, Kunst am Fluss
Pyrenäen: le Train Jaune, ein Zug als Wahrzeichen
Interview: Patricia Kaas
Rezept: Fondant au chocolat au cœur de framboises
Wein: die Kunst der Karaffierens und Dekantierens
Genuss: die AOC der Pays de la Loire
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
UNTERWEGS IN FRANKREICH Normandie<br />
Oben: « Pont<br />
Boieldieu, Rouen,<br />
temps mouillé »<br />
(1896) von Camille<br />
Pissarro.<br />
haargenau wiederzugeben. Es ging ihnen<br />
mehr um das Einfangen von Stimmungen<br />
und Eindrücken. Ohne es zu wissen, erfanden<br />
diese Maler den Impressionismus.<br />
DIE BASIS WAR EINE<br />
FREUNDESGRUPPE<br />
Allerdings handelte es sich damals, am<br />
Anfang der 1860er-Jahre, noch nicht um<br />
eine etablierte Kunstrichtung. Auch der<br />
Name « Impressionismus » existierte noch<br />
nicht. Vielmehr ging es um eine befreundete<br />
Künstlergruppe: Claude Monet, Edgar<br />
Degas, Auguste Renoir, Edouard Manet,<br />
Camille Pissarro, Alfred Sisley und andere,<br />
die allesamt die Normandie liebten und die<br />
gleichen schlechten Erfahrungen mit der<br />
Académie Royale de Peinture et de Sculpture<br />
teilten. Seit Jahren wurden ihre Werke<br />
nicht auf dem « Salon de Paris » gezeigt, der<br />
jährlichen Messe der Kunstakademie. Sie<br />
waren deshalb gezwungen, neue Wege der<br />
Vermarktung zu finden.<br />
Ein Hoffnungsschimmer tauchte 1863<br />
mit Napoleon III. auf, als dieser den « Salon<br />
des Refusés » (dt. Salon der Abgelehnten)<br />
ins Leben rief. Auf dieser Messe sollten die<br />
Bilder gezeigt werden, die vom « Salon de<br />
Paris » nicht akzeptiert wurden. Edouard<br />
Manet präsentierte sein Werk « Déjeuner<br />
sur l’herbe » (dt. Das Frühstück im Grünen),<br />
das eine nackte Frau zeigt, die gerade aus einem<br />
See kommt und ihre Haut in der Sonne<br />
trocknen lässt, während neben ihr zwei angezogene<br />
Männer sitzen, gemeinsam vereint<br />
zum Picknick. Das Motiv sorgte gleich für<br />
einen Skandal. Gerade die Hüter der Kunstakademie<br />
verurteilten das Bild. Doch das<br />
normale Volk stimmte mit den Füßen ab.<br />
Der « Salon des Refusés » zog mehr Besucher<br />
an als der « Salon de Paris ». Die befreundeten<br />
52 · Frankreich erleben · <strong>Mai</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong>