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INTERVIEW MIT LEON BÜLOW<br />

GRILLEN – EINE FRAGE<br />

DER PLANUNG<br />

Sonne, laue Abende, und schon rundet der Geruch<br />

von Grillkohle die Sommermonate ab. Seit fünf Jahren<br />

betreibt der Kochblock-Koch Leon Bülow den<br />

„Golden Grill“ am Hodenberger Deich.<br />

Dem OBERNEULAND MAGAZIN verrät er, was zum Gelingen<br />

eines unvergesslichen Grillabends mit Freunden<br />

wichtig ist.<br />

Was fällt Ihnen spontan zum Thema Grillen ein?<br />

Leon Bülow: Dass es kein spontanes Grillen gibt. Im Ernst,<br />

Grillen bedeutet vorbereiten, und somit kann Grillen nicht<br />

spontan sein.<br />

Das werden die meisten Menschen anders sehen. Eher: Gutes<br />

Wetter angesagt, schmeiß den Grill an.<br />

Leon Bülow: Klar, aber Grillen an sich beginnt viel früher.<br />

Zunächst mit der Entscheidung für einen Grill. Holzkohle oder<br />

Gas, Smoker oder Green Egg oder einfach eine Feuerschale?<br />

Jeder Grill hat seine Liebhaber und jeder steht für unterschiedliche<br />

Zubereitungen.<br />

Wo liegen die wesentlichen Unterschiede?<br />

Leon Bülow: Wer auf Holzkohle grillt, hat ein begrenztes Zeitfenster<br />

für bestimmte Temperaturen. Da sollte man sich mit<br />

den Garzeiten auskennen, sonst verbrennt das Grillgut oder<br />

wird nicht gar.<br />

Der Smoker bietet sich für ein Barbecue an; wie der Name<br />

schon sagt, wird dort das Fleisch schonend oft über Stunden<br />

und Tage durch geringe Hitze gegart. Das ist eine Wissenschaft<br />

für sich. Ähnlich verhält es sich mit dem Green Egg<br />

oder vergleichbaren Keramikgrills. Diese werden ebenfalls mit<br />

Foto: Kochblock<br />

Holzkohle angeheizt, halten aber auch über Stunden die<br />

Temperatur. Ein Gasgrill ist wie eine Außenküche – allerdings<br />

muss man immer Gas im Haus haben. Holzkohle bekommt<br />

man zur Not auch an der Tankstelle. Wer die Feuerschale als<br />

Grill nutzt, benötigt nur einen Einsatz oder legt das Grillgut<br />

direkt in die Glut.<br />

Jede Methode hat ihren Reiz, ihre Vor- und Nachteile.<br />

Welche Überlegung sollte man zuerst anstellen?<br />

Leon Bülow: Bei mir beginnt meist alles mit dem Einkauf, und<br />

der startet bei einem Händler meines Vertrauens. Natürlich<br />

überlege ich mir, für wen ich grille – habe eine Grundidee, mit<br />

der ich losziehe. Auf einen Grill gehört nach meiner Meinung<br />

erste Qualität. Für mich bedeutet es, dass ich kein Fleisch aus<br />

Massentierhaltung kaufe. Je natürlicher die Haltung ist, desto<br />

besser schmeckt das Fleisch.<br />

„Je natürlicher<br />

die Haltung ist,<br />

desto besser<br />

schmeckt das<br />

Fleisch.”<br />

Leon Bülow<br />

Ein weiterer Vorteil: Gute<br />

Qualität verzeiht einige Grillfehler.<br />

Außerdem muss auf<br />

dem Grill nicht immer Kurzgebratenes<br />

landen. Eine Hohe<br />

Rippe, eine Ochsenbrust oder<br />

auch andere große Fleischstücke<br />

eignen sich hervorragend, wenn man einen Grill hat,<br />

den man über Stunden gleichmäßig befeuern kann. Theoretisch<br />

kann man jedes Fleisch auf den Grill legen. Man benötigt halt<br />

Zeit und die richtige Ausstattung, dann sind Schmorstücke ein<br />

Genuss. Sowohl im Smoker als auch auf dem Gasgrill kann<br />

man die notwendige Temperatur zur Garung halten.<br />

Der Besuch beim Fleischer oder Biobauer war erfolgreich,<br />

die Einkaufstüte ist voll. Was jetzt?<br />

Leon Bülow: Jetzt muss man sich überlegen, ob und wie man<br />

das Grillgut würzt. Ein Rub lässt sich schnell und problemlos<br />

aus Salz, Zucker, Paprika und allen möglichen Saaten im<br />

Mörser herstellen. Mit dieser Gewürzmischung werden große<br />

36 OBERNEULAND

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