OM_07_08_2020_ePaper
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
250 Jahre lang wichtige Dokumente zur<br />
Bremer und Oberneulander Geschichte gesammelt<br />
worden waren, wurde jedoch entgegen<br />
der mit ihr getroffenen Vereinbarung<br />
sofort versteigert, und zwar in England im<br />
Auktionshaus Sotheby‘s. Frau Heineken<br />
würde sich im Grabe umdrehen, wenn sie<br />
wüsste, wie man hier mit ihrem Erbe umgegangen<br />
ist. Wenigstens die Heinbach-<br />
Karte von 1748 konnte das Staatsarchiv<br />
Bremen aus London zurückkaufen.“<br />
„Die ältesten Katasterkarten aus den<br />
Jahren 1834 bis 1841 sind als Kopien hier<br />
digitalisiert. Damit haben wir einen fast<br />
vollständigen Satz aller relevanten Karten<br />
der Dörfer Oberneuland und Rockwinkel,<br />
die ja im Jahre 1888 zusammengelegt<br />
wurden“, freut sich Thomas Rosema.<br />
Inzwischen befinden sich auch die<br />
Unterlagen mehrerer Vereine im Archiv.<br />
Man erhielt ebenfalls einzigartige Dokumente<br />
von der Grundschule Oberneuland,<br />
nämlich alle Schulbücher der Schule seit<br />
1900 sowie sämtliche Aufgebote des seinerzeitigen<br />
Standesamtes Oberneuland von<br />
1945 bis 1967.<br />
Ehrenamtliche Mitarbeiter der Oberneuland-Sammlung<br />
sichten und prüfen<br />
ständig eingehende Fotos, Akten, Schriftstücke<br />
verschiedenster Art und sammeln<br />
laufend aktuelles Material, um es zu<br />
archivieren.<br />
Eine Ausstellung anlässlich der 825-Jahr-<br />
Feier Oberneulands im Jahre 2006 fand auf<br />
dem Klatte-Hoff und später noch einmal<br />
im Gemeindehaus mit 38 großformatigen<br />
Tafeln zur Oberneulander Geschichte statt.<br />
Eine Auswahl von alten Ansichtskarten<br />
wurde im Jahr 20<strong>08</strong> im Postamt/Copy<br />
Shop Letterwald gezeigt.<br />
„Zurzeit bereiten wir eine Neuauflage der<br />
Ausstellung von 2006 vor mit ca. 40 Themen“,<br />
kündigt Thomas Rosema an.<br />
Was ihm besonders am Herzen liegt, ist<br />
das Bewahren des Ortsbildes in Oberneuland:<br />
„Neubauten sollten sich beispielsweise<br />
besser einfügen in die Nachbarschaft.<br />
Seiner Meinung nach gibt es hier Bausünden,<br />
jedoch auch Positives, wie aktuell ein Fachwerk-Neubau<br />
am Hohenkampsweg. Bedauernswert<br />
sind Abrisse von Architektur<br />
in unserem Stadtteil, wie z.B. das große<br />
Bauernhaus Rockwinkeler Landstraße/<br />
Ecke Heinrich-Baden-Weg. Anstatt mit<br />
Naturzäunen und Hecken werden manche<br />
Häuser leider eingebunkert – entgegen<br />
einem Beiratsbeschluss.“<br />
Die Mühlenfeld-Bebauung ist für ihn<br />
äußerst problematisch. Den baulichen<br />
Zustand der Mühle bemängelt er ebenfalls<br />
und auch das Alter der dortigen Ausstellung.<br />
Es stehen Planungen an für den Umbau im<br />
Die Heinbach-<br />
Karte von 1748<br />
Bremens und<br />
seines Landgebiets<br />
ist ein<br />
bedeutendes<br />
Zeugnis zur<br />
Entwicklung des<br />
Staatsgebietes der<br />
Freien Hansestadt<br />
Bremen. Sie bildet<br />
einen Höhepunkt<br />
des zeichnerischen<br />
Oeuvres<br />
Heinbachs, das Stadtansichten und Gebäudeskizzen umfasst und uns Bremen im 18. Jahrhundert<br />
lebendig und detailfreudig vor Augen führt. – Heinbachs Karte ist nicht genordet, seinerzeit war eine<br />
Ausrichtung nach Norden noch nicht üblich. Historisch bemerkenswert sind neben den vielfältigen<br />
Einzelheiten die eingezeichneten Landgüter (Vorwerke), die Bremer Bürgern<br />
gehörten. Von mehreren dieser hergestellten Karten ist nur ein Exemplar erhalten, welches seinerzeit<br />
in den Besitz der Familie von Bürgermeister Christian Abraham Heineken gelangte.<br />
Bereich Ortsamt/Turnhalle in der Mühlenfeldstraße,<br />
wobei das Ortsamtsgebäude<br />
unbedingt erhalten werden sollte – ebenso<br />
die Turnhalle.<br />
Es sollte seiner Ansicht nach auch keine<br />
Erweiterung im Büropark erfolgen in<br />
Richtung Lür-Kropp-Hof.<br />
„Wenigstens konnte ich aber seinerzeit<br />
mithelfen, das Schulmeisterhaus zu erhalten<br />
und die von der Kulturbehörde im Jahr<br />
2013 favorisierte Skulptur auf dem Kirchenvorplatz<br />
zu verhindern!“<br />
„Aktuell stattgefundene und geplante<br />
Bauvorhaben an der Architektur in Bremen<br />
(Sparkasse, Ansgarikirchhof u.a.) verändern<br />
das klassische Stadtbild in der Innenstadt<br />
mehr und mehr“, bedauert er ganz<br />
besonders.<br />
„Wir sind gut vernetzt mit anderen Archiven<br />
und Geschichtsgruppen wie Borgfeld,<br />
Horn-Lehe, Osterholz, Sebaldsbrück, Hemelingen“,<br />
lässt Thomas Rosema wissen.<br />
„In der Oberneuland-Sammlung würde<br />
man sich über weiteres Material für das<br />
Archiv (auch leihweise zum Digitalisieren)<br />
oder unterstützende Mitarbeit freuen“, sagt<br />
er abschließend. MG<br />
Kontakt gerne unter: Telefon 0421/4099722<br />
oder per Mail: thoro1@onlinehome.de<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Die Öffnungszeiten der Oberneuland-<br />
Sammlung sind immer sonntags<br />
von 11 bis 13 Uhr (außer an Feiertagen)<br />
Zurzeit aber leider noch geschlossen<br />
wegen der aktuellen Situation.<br />
Sehen wie ein Luchs.<br />
Der Sprung auf das höchste Seh-Level.<br />
Oberneulander Heerstr. 26-28<br />
28355 Bremen<br />
Tel. 25 47 56<br />
www.optik-haase.de<br />
OBERNEULAND 77