OM_07_08_2020_ePaper
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Tipps vom Profi<br />
MEIN GARTEN<br />
UND ICH<br />
Mit leichten Formschnitten<br />
bleibt das Grün auch im<br />
Sommer gut in Form.<br />
Dem Unkraut rückt man<br />
aktiv zuleibe, bevor es<br />
sich zu sehr ausbreitet.<br />
Foto: djd/STIHL/Thomas Kettner<br />
Gut in Form bleiben während<br />
der warmen Jahreszeit<br />
Nicht nur Gras wächst im Sommer<br />
kräftig. Auch Thuja, Liguster und Buchsbaum<br />
treiben munter aus. „Um die Vogelwelt<br />
und ihren Nachwuchs zu schützen,<br />
sind kräftige Heckenrückschnitte in der<br />
warmen Jahreszeit untersagt. Leichte<br />
Formschnitte sind hingegen erlaubt und<br />
auch zu empfehlen”, sagt Jens Gärtner. Um<br />
das Grün in der gewünschten Form zu<br />
behalten, bietet sich eine akkubetriebene<br />
Strauchschere an. Das handliche Gerät<br />
ermöglicht ein bequemes Arbeiten, ohne<br />
dass die Arme ermüden. Nicht zuletzt sind<br />
Akku-Geräte abgasfrei und leise, so dass<br />
die Nachbarschaft nicht gestört wird.<br />
Unkraut adé<br />
Foto: djd/EUROGREEN/evgenyb - stock.adobe.com<br />
In einer Wildblumenwiese sind Disteln,<br />
Löwenzahn und Kleeblätter gern gesehen.<br />
Auf einem Rasen im eigenen Ziergarten ist<br />
GIERSCH IM GARTEN – SO MACHEN SIE DAS BESTE DRAUS!<br />
Wie wäre es, den ungeliebten Giersch einfach mal aufzuessen?<br />
Aus den Blättern lässt sich ein leckerer Salat zubereiten. Und wer<br />
nur mit Salat nicht dagegen ankommt, für den gibt es viele weitere<br />
Möglichkeiten den Gärtnerschreck in leckere Gerichte zu verwandeln.<br />
Superfood Giersch<br />
Der Giersch strotzt vor Vitamin C, Provitamin A und Mineralien wie<br />
Eisen und Magnesium. „Mit etwa 100 Gramm Giersch ist der Tagesbedarf<br />
an Vitamin C schon mehr als gedeckt“, erklärt Sonja Pannenbecker,<br />
Referentin für Lebensmittel und Ernährung<br />
bei der Verbraucherzentrale Bremen. „Auch sein<br />
Eiweißgehalt ist für ein Wildkraut beachtlich.<br />
Giersch übertrifft mit um die 5 Gramm sogar<br />
Spinat mit seinem Eiweißgehalt.“<br />
Für den rohen Verzehr eignen sich am besten<br />
die jungen Blätter. Besonders zart sind sie,<br />
wenn sie gerade aufgehen. „Im Geschmack<br />
erinnert roher Giersch an eine Mischung aus<br />
Mohrrüben und Petersilie. Wenn er gekocht<br />
ist, schmeckt er ähnlich wie Spinat“, ergänzt<br />
Sonja Pannenbecker. Bei älteren Blättern<br />
sollte der harte Blattstiel allerdings abgeschnitten<br />
werden, da die gesamten Blätter<br />
zunehmend fester und intensiver im<br />
Geschmack werden. Sie eignen sich deshalb<br />
Kräuter<br />
des Monats<br />
Giersch<br />
besser für gekochte Gerichte oder auch zum Trocknen, um jederzeit<br />
etwas Giersch vorrätig zu haben. Doch nicht nur die Blätter sind essbar,<br />
auch die hellen Blüten können verzehrt werden. Sie können in<br />
Salate gegeben, aber auch paniert und anschließend gebraten werden.<br />
Augen auf bei der Ernte!<br />
Bei der Ernte besteht eine Verwechslungsgefahr zu giftiger<br />
Hundspetersilie und dem Gefleckten Schierling. „Der Giersch ist<br />
jedoch an seinem Stängel gut zu erkennen,“ erklärt Pannenbecker.<br />
„Denn der Gierschstängel ist im Gegensatz zu seinen Doppelgängern<br />
mit rundem Stiel dreikantig - ist er abgeschnitten, sieht die<br />
Schnittfläche aus wie ein Dreieck.“<br />
Das ganze Jahr über kann von den Blättern geerntet<br />
werden. Wer sich bei jedem selbst gepflückten<br />
Gericht fragt, ob der Giersch durch diese stetige<br />
Ernte möglicherweise, oder auch hoffentlich,<br />
bald weg ist, dem sei gesagt, so leicht wird<br />
man den Giersch nicht los.<br />
Aber immerhin sorgt er so für Freude auf<br />
dem Teller.<br />
UNSER TIPP: Wer keinen eigenen Giersch<br />
hat, kann ihn auch an Waldrändern oder<br />
Flussläufen sammeln. Und auch hier gilt:<br />
Die Blätter stets gut waschen. Text: vzhb<br />
56 OBERNEULAND