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Bauen in Weiß – mit PORIT und Kalksandstein - Unika

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Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d als<br />

sehr diffusionsoffen e<strong>in</strong>zustufen. Die<br />

Diffusionswiderstandszahlen bewegen<br />

sich je nach Rohdichte von 5 bis 10, bei<br />

Kalksandste<strong>in</strong>en hoher Rohdichte von 15<br />

bis 25. Das bedeutet, dass die Wasser-<br />

dampfdiffusion nur auf wenig Widerstand<br />

trifft. Deshalb s<strong>in</strong>d beim System „<strong>Bauen</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ besondere Maßnahmen zum<br />

Tauwasserschutz von Außenwänden im<br />

Regelfall nicht erforderlich. Dement-<br />

sprechend s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> DIN 4108-3 [10.2] <strong>in</strong> ei-<br />

ner Liste unbedenklicher Bauteile Außen-<br />

wandkonstruktionen aufgezählt, für die<br />

auf e<strong>in</strong>en rechnerischen Nachweis des<br />

Tauwasserausfalls <strong>in</strong>folge Wasserdampf-<br />

diffusion verzichtet werden kann. Dabei<br />

werden bestimmte, für Deutschland gül-<br />

tige Klimabed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> die E<strong>in</strong>haltung<br />

des M<strong>in</strong>destwärmeschutzes vorausge-<br />

setzt. U.a. s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Liste unbedenklicher<br />

Bauteile folgende Mauerwerkskonstruk-<br />

tionen nach DIN 1053-1 [6.1] zu f<strong>in</strong>den:<br />

• E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> zweischaliges Mauerwerk<br />

(auch <strong>mit</strong> Kerndämmung) <strong>mit</strong> Innen-<br />

putz <strong>und</strong> folgenden Außenschichten<br />

• Putz<br />

• angemörtelte oder angemauerte<br />

Bekleidungen<br />

• h<strong>in</strong>terlüftete<br />

Außenwandbekleidungen <strong>mit</strong> <strong>und</strong><br />

ohne Wärmedämmung<br />

• Außendämmungen oder zugelas-<br />

sene Wärmedämmverb<strong>und</strong>systeme<br />

• E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> zweischaliges Mauerwerk<br />

ohne Außendämmung <strong>und</strong> <strong>mit</strong> den<br />

o.g. Außenschichten<br />

• <strong>mit</strong> Innendämmung allgeme<strong>in</strong><br />

<strong>–</strong> für die Wärmedämmschicht:<br />

Wärmedurchlasswiderstand<br />

R � 1 m 2 K/W<br />

<strong>–</strong> für die Wärmedämmschicht <strong>mit</strong><br />

Innenputz bzw. Innenbekleidung:<br />

Wasserdampfdiffusions-<br />

äquivalente Luftschichtdicke<br />

s d,i � 0,5 m<br />

• <strong>mit</strong> Innendämmung aus verputzten<br />

bzw. bekleideten Holzwolle-Leicht-<br />

bauplatten<br />

<strong>–</strong> für die Wärmedämmschicht:<br />

Wärmedurchlasswiderstand<br />

R � 0,5 m 2 K/W<br />

• Kelleraußenwände aus e<strong>in</strong>schali-<br />

gem Mauerwerk <strong>mit</strong> außen liegen-<br />

der Wärmedämmung (Perimeter-<br />

dämmung)<br />

Durch die Liste unbedenklicher Bauteile<br />

werden die üblichen außenseitig ge-<br />

dämmten Außenwandkonstruktionen aus<br />

<strong>PORIT</strong>-Porenbeton <strong>und</strong> Kalksandste<strong>in</strong> er-<br />

fasst. Sie s<strong>in</strong>d so<strong>mit</strong> unbedenklich h<strong>in</strong>-<br />

sichtlich Tauwasserausfall im Bauteil-<br />

<strong>in</strong>neren.<br />

Tauwasser an Bauteiloberflächen<br />

Die Bildung von Tauwasser an Bauteil-<br />

oberflächen hängt von den wärmetechni-<br />

schen Qualitäten von Bauteilflächen <strong>und</strong><br />

Wärmebrücken ab. Dieser Punkt wurde<br />

im Kapitel „M<strong>in</strong>destwärmeschutz“ be-<br />

trachtet.<br />

6.3.2 Schlagregenschutz<br />

Schlagregenbeanspruchungen von Wän-<br />

den entstehen bei Regen <strong>und</strong> gleichzeiti-<br />

ger W<strong>in</strong>danströmung auf die Fassade.<br />

Das auftreffende Regenwasser kann<br />

durch kapillare Saugwirkung der Ober-<br />

Abdichtung der Fuge zwischen Fensterblendrahmen <strong>und</strong> Mauerwerk <strong>mit</strong> Dichtungsband gemäß<br />

DIN 4108-7.<br />

48<br />

fläche <strong>in</strong> die Wand aufgenommen werden<br />

oder <strong>in</strong>folge des Staudrucks z.B. über<br />

Risse, Spalten oder fehlerhafte Abdich-<br />

tungen <strong>in</strong> die Konstruktion e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen.<br />

Die zu treffenden Maßnahmen zum<br />

Schlagregenschutz e<strong>in</strong>er Außenwand<br />

richten sich nach der Intensität der<br />

Schlagregenbeanspruchung, die durch<br />

W<strong>in</strong>d <strong>und</strong> Niederschlag sowie durch die<br />

örtliche Lage <strong>und</strong> die Gebäudeart be-<br />

stimmt wird. In DIN 4108-3 [10.2] werden<br />

die Schlagregen<strong>in</strong>tensität durch die Be-<br />

anspruchungsgruppen I (ger<strong>in</strong>ge Schlag-<br />

regenbeanspruchung) bis III (starke<br />

Schlagregenbeanspruchung) def<strong>in</strong>iert.<br />

Daneben werden Beispiele genormter<br />

Wandkonstruktionen angegeben, die den<br />

Anforderungen an die jeweiligen Bean-<br />

spruchungsgruppen genügen, ohne an-<br />

dere Konstruktionen <strong>mit</strong> entsprechend<br />

gesicherter praktischer Erfahrung auszu-<br />

schließen.<br />

Die Schlagregendichtheit von Fassaden<br />

aus dem System „<strong>Bauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Weiß</strong>“ kann<br />

durch unterschiedliche Wandkonstruk-<br />

tionen sichergestellt werden. Die häu-<br />

figste Variante e<strong>in</strong>er <strong>PORIT</strong>-Porenbeton-<br />

Außenwand besteht aus e<strong>in</strong>er gleichzeitig<br />

tragenden <strong>und</strong> wärmegedämmten<br />

Mauerschale, die <strong>in</strong>nenseitig <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Gipsputz versehen ist. Die Schlagregen-<br />

dichtheit wird durch e<strong>in</strong>en Außenputz<br />

(Leichtputz) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Anstrich erzielt.<br />

Bezüglich des Schlagregenschutzes ver-<br />

gleichbar ist e<strong>in</strong>e Kalksandste<strong>in</strong>wand, die<br />

außenseitig <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em zugelassenen<br />

Wärmedämmverb<strong>und</strong>system versehen<br />

ist. Dort ist der Außenputz Bestandteil des<br />

Wärmedämmverb<strong>und</strong>systems. Unabhän-<br />

gig von der vorliegenden Schlagregen-<br />

Beanspruchungsgruppe sollten Außen-<br />

putze immer wasserabweisend se<strong>in</strong>.<br />

Desweiteren kann der Schlagregenschutz<br />

durch h<strong>in</strong>terlüftete Schalen <strong>in</strong> Form von<br />

Vormauerschalen oder Außenwandbeklei-<br />

dungen sichergestellt werden. Ger<strong>in</strong>ge<br />

Mengen an Regenwasser, die durch die<br />

Verblendschale h<strong>in</strong>durchtreten, können<br />

an der Rückseite ablaufen, ohne <strong>mit</strong> der<br />

Innenschale <strong>in</strong> Kontakt zu kommen. Die<br />

Außenschale kann aus frostbeständigen<br />

Kalksand-Verblendern errichtet werden.<br />

Als Mauerwerksverband ist e<strong>in</strong> Läufer-<br />

verband <strong>mit</strong> halbste<strong>in</strong>iger Überdeckung<br />

zu empfehlen, da auf diese Weise die<br />

Zugfestigkeit der Verblendschale erhöht

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