MAGNIFICAT Heilige Woche 2021

Unter die Lupe genommen 190
nen, deren glückliche Auflösung dann wirklich „eine Erlösung“
war. Und zugleich kommen Erinnerungen an Lebenslagen auf,
aus denen kein Entrinnen war, der plötzliche Verlust eines geliebten
Menschen.
Salvator Mundi
Am 16. November 2017 wurde in New York das Leonardo da
Vinci zugeschriebene Gemälde „Salvator Mundi“ für sage und
schreibe 450 Millionen Dollar versteigert; der höchste Betrag,
der jemals für ein Kunstwerk erlöst wurde. Der katholische
Systematiker Thomas Ruster nennt es „aus christlicher Sicht …
bemerkenswert“: Ein Bild des Erlösers erzielt in unserer säkularisierten
Gesellschaft einen solchen Preis. Eine astronomische
Summe für den „Erlöser der Welt“ – ein jedenfalls mehrdeutiger
Vorgang.
Solutionismus
Der evangelische Religionspädagoge Michael Meyer-Blanck bemerkte
einmal, heutige Jugendliche suchten nach Lösungen und
nicht nach Erlösung. Ist das so? Darüber lässt sich streiten. Ich
würde es bestreiten. Tatsächlich aber ist das Wortungetüm „Solutionismus“,
oder englisch „solutionism“, in manchen Kreisen,
wohl eher nicht unter Jugendlichen, beliebt, und wenn nicht
der Begriff, so doch die damit bezeichnete Haltung: „Solutionismus“
meint die Überzeugung, dass es für alles auf der Welt,
für jedes Problem, eine pragmatische, letztlich technologische
Lösung gebe. Auch darüber ließe sich trefflich streiten!
Vor allem aber würde ich gerne eine Sammlung starten: „Das
war wirklich eine Erlösung!“ (Kleine) Erlösungserfahrungen
im Lebens-Lauf. Motto: keine Angst vor Banalitäten!
Susanne Sandherr