MAGNIFICAT Heilige Woche 2021

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Singt dem Herrn ein neues Lied
der durch die „Corona-Krise“ nur kurzzeitig gestört wurde. Die
Stichworte Pilgerschaft und Gefährdung, Gefahr sind mitzuhören.
Bei Tag und Nacht
Die dritte Strophe nennt den Grund für den Mut zum Gotteslob.
Dass uns die Erde anklagt bei „Tag und Nacht“, lesen wir in
Zeiten des von Menschen gemachten Klimawandels und seiner
schlimmen Folgen für den ganzen Erdkreis und seine Bewohner
möglicherweise anders, als es Willem Barnard im Sinn hatte.
Doch die Hoffnungsbotschaft des Himmels: „Alles ist vollbracht“
(vgl. Joh 19, 30) meint eben nicht: Es ist vorbei. Aus
und vorbei. Vielmehr befreit dieses Wort vom Kreuz Christi zur
Umkehr, zum mutigen Neubeginn, wo wir nur die Sackgasse
und das Ende sehen.
Wollen wir Gott loben
Den Schöpfer der Welt loben – bei realistischer Sicht der Weltlage,
wie kommen wir eigentlich dazu? Weil dieser Gott unsere
Maßstäbe hinterfragt, sie buchstäblich durcheinanderbringt mit
seinem stetig störenden und stets befreienden „Aber“. „Streng
ist seine Güte, gnädig sein Gericht“, so sagt es die vierte Strophe,
verwirrend und klärend zugleich.
Auf den Abgrund zu
„Denn die Erde jagt uns auf den Abgrund zu“, ruft die fünfte
Strophe. Die Frage ist, aus heutiger Sicht, erlaubt, wer hier
eigentlich wen in den Abgrund treibt: die „Erde“ uns, die
Menschheit, oder wir Menschen, in unserer Angst und unserer
angstgesteuerten Unersättlichkeit, den Erdplaneten? Sprachlich
wäre wohl beides möglich. Eine Ärztin kann ja befürchten, dass