MAGNIFICAT Heilige Woche 2021

Die Mitte erschließen 200
Die Ausschmückung liturgischer Bücher
In der Osternacht erklingt am Ende der Lichtfeier die nach
dem ersten lateinischen Wort „Exsultet“ benannte Lichtdanksagung.
Dieses Osterlob wird vom Diakon (oder Priester) in
feierlicher Form gesungen und preist Gott für das ganze Ostergeschehen,
das im Aufleuchten des neuen Lichtes in der finsteren
Nacht symbolisiert wird. Für das Exsultet hat sich eine aus
Italien stammende Handschriftenform (10.–13. Jahrhundert)
erhalten: die Exsultet-Rolle. Dass Texte in der älteren Form der
Schriftrolle aufgezeichnet sind, ist nichts Besonderes, hier aber
erhält die Rolle eine eigene Funktion durch die in den Text eingezeichneten
Miniaturen. Während das Exsultet vorgetragen
wurde, fiel der schon gelesene Teil vorn über den Rand des
Ambos (Lesepult), sodass die Umstehenden die Bilder betrachten
konnten. Entsprechend wurden diese Darstellungen im 11.
Jahrhundert so gedreht, dass sie zwar für den Lesenden auf dem
Kopf standen, die Umstehenden sie aber richtig herum sahen.
Inhaltlich nehmen sie auf liturgische Vollzüge (Entzündung
und Weihe der Osterkerze) und vor allem auf biblische Szenen
(Durchzug durch das Rote Meer, Szenen aus dem Leben Jesu)
Bezug, enthalten aber auch Symbolfiguren (z. B. Adam und Eva
als Verweis auf die „glückliche Schuld“). Zum – heute gekürzten
– Lob der fleißigen Bienen finden sich herumschwirrende
Bienen. Durch das Dargestellte scheinen komplexe theologische
Bezüge und Deutungen auf, um so für Umstehende ansatzweise
erfahrbar zu werden.
Biblische Handschriften
Aus dem reichen Schatz von Darstellungen in liturgischen
Büchern im weiteren Sinne finden Sie in vielen Monaten ein
Beispiel auf dem MAGNIFICAT-Umschlag, zumeist aus Samm-