MAGNIFICAT Heilige Woche 2021

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Mittwoch, 31. März · Eucharistie
Impuls zum Evangelium
Vater Freud erzählt dem kleinen Sohn davon, wie er in jungen
Jahren als Jude von einem Christen auf der Straße gedemütigt
wurde, ohne sich dagegen zur Wehr zu setzen. „Das schien
mir nicht heldenhaft von dem großen starken Mann, der mich
Kleinen an der Hand führte“, so erinnert sich der erwachsene
Sigmund der Enttäuschung des Kindes, das er einst war. Jedes
Kind wünscht sich einen Vater, der so lieb wie stark ist, souverän
und unverwundbar, allseits geachtet und anerkannt. Bei aller
Liebe, das ist ein Schmarrn, würde man in Bayern vielleicht
sagen. Väter sind halt auch Menschen, verletzt und verletzlich,
entmutigt, ermutigt, vom Leben gestärkt und geschwächt; es
gibt alles, in jedem, in jedem Mischungsverhältnis. Manche
Wünsche bleiben aber. Jesus, dem mutigen Freund, dem geliebten,
bewunderten Rabbi, bläst ein scharfer Wind ins Gesicht.
Das macht seinen Anhängern, auch den besten Freunden,
schwer zu schaffen. Warum wehrt er sich nicht? Warum geht er
nicht in die Offensive? Warum führt er nicht endlich das Gottesreich
herbei? Auf geht’s! Begreifliche Wünsche, begreifliche
Enttäuschungen. Im Normalfall lieben wir einen Menschen wie
Nahrung, so sagt es die Philosophin Simone Weil (1909–1943).
So, wie sich alles entwickelt, ist es seinen Jüngern nun kaum
noch möglich, Jesus als Nahrung zu lieben. Und ausgerechnet
jetzt, in seiner Schwäche, in seiner letzten Angreifbarkeit und
Bedürftigkeit, wird er zum Brot des Lebens, für alle.
Gabengebet
Gott, unser Vater, nimm unsere Opfergaben gnädig an und gib,
dass wir mit gläubigem Herzen das Leidensgeheimnis deines
Sohnes feiern, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu
danken und das Werk deines Erbarmens zu rühmen durch un-