MAGNIFICAT Heilige Woche 2021

Themen und Termine 204
wurde. Auch wenn sie nach dem Abschluss der Schule zunächst
eine Ausbildung als Näherin in Verviers machte und wieder zu
ihrer Großmutter zurückkehrte, ließ sie der Gedanke an das
Klosterleben nicht los. Schließlich trat sie am 19. Oktober 1837
in das Rekollektinnenkloster Eupen ein. Als „Schwester Philomena“
wurde sie am 22. Februar 1838 eingekleidet, ein Jahr
später legte sie die Profess für fünf Jahre ab.
Einsatz in der Krankenpflege
In diesen Jahren wurde Eupen von einer schweren Typhusepidemie
heimgesucht. Um die Kranken besser versorgen zu können,
wurde 1841 das Eupener St.-Nikolaus-Hospital gegründet,
einige der Schwestern der Rekollektinnen übernahmen darin
die Betreuung der Kranken. Eine von ihnen war Josephine
Koch. Gemeinsam mit ihrer langjährigen Freundin Franziska
Schervier begeisterte sie immer mehr Frauen, die sich in der
Krankenpflege engagierten und im Hospital arbeiteten. Diese
gehörten aber keiner Ordensgemeinschaft an. So fassten die
beiden Ordensfrauen den Entschluss, eine eigene Kongregation
zu gründen. Die „Genossenschaft der Franziskanerinnen von
der heiligen Familie“ wurde offiziell am 13. Juni 1857 ins Leben
gerufen. Das Mutterhaus wurde im Eupener Haus Vercken am
Marktplatz eingerichtet. Josephine nahm bei der Einkleidung
den Ordensnamen „Elisabeth von Jesu“ an und leitete die Kongregation
als Generaloberin. Dies tat sie bis zu ihrem Tod am 3.
April 1899 im belgischen Löwen, wohin die Schwestern 1875
infolge des preußischen Kulturkampfs ausweichen mussten.
Erst 1922 wurde in Mayen im Bistum Trier mit der Errichtung
eines Mutterhauses (Kloster Helgoland) auf deutschem Gebiet
begonnen, allerdings musste die deutsche Provinz dann fast 90
Jahre später wieder aufgelöst werden. 1928 wurden die sterblichen
Überreste Josephine Kochs von Löwen nach Eupen überführt
und 1964 vom Friedhof in das Haus Vercken, das auch