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urbanLab Magazin IMPULSE 08/2020 - Heimatwerker*innen

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Prof. Sandra Bruns, Eva Bartenbach<br />

Reallabor HeimatwerkerInnen* Haus<br />

113<br />

Im Rahmen des Wahlpflichtfachs "Reallabor HeimatwerkerInnen* Haus" wurden<br />

die Fäden in Nieheim im Sommersemester <strong>2020</strong> wieder aufgenommen. Nachdem<br />

die Sanierung des Heimatwerker-Hauses in weiten Teilen abgeschlossen<br />

wurde, steht nun ein neu geschaffener Ort der Begegnung für Alt- und Neu-NieheimerInnen*,<br />

aber auch andere Menschen aus der Region zur Nutzung bereit.<br />

Für die Studierenden der Detmolder Schule bietet dieses Haus das Potenzial<br />

eines Reallabors. Im Rahmen des Seminars sind Entwürfe sowohl für Innen- als<br />

auch Außenbereich entstanden, Ideen für künftige Workshops im Haus entwickelt<br />

worden und auch der Kontakt zu Geflüchteten aus der Region wurde wieder<br />

aufgenommen.<br />

NEUE <strong>IMPULSE</strong><br />

Der dritte Ort auf neuer Ebene<br />

Basierend auf der fachbereichsübergreifenden Zusammenarbeit<br />

der Studiengänge Innenarchitektur<br />

und Landschaftsarchitektur sollten in diesem Semester<br />

die Menschen vor Ort in Workshops partizipativ<br />

eingebunden werden. Immer mit dem Ziel soziale<br />

Integration von Geflüchteten zu ermöglichen. Doch<br />

aufgrund der Covid19-Pandemie musste die Zusammenarbeit<br />

von neun Studierenden, vier Tutoren<br />

und drei Dozenten in diesem Sommersemester auf<br />

rein digitaler Ebene umgesetzt werden. Es war eine<br />

neue Herausforderung für die Lehre und eine neue<br />

Frage für alle Beteiligten, wie die Begegnungsstätte<br />

in Nieheim in diesen Zeiten bespielt werden kann.<br />

Beim wöchentlichen Online-Meeting wurden dazu<br />

die Ideenansätze in der interdisziplinären Gruppe<br />

ausgetauscht und ausgefeilt. Parallel zur Entwurfsentwicklung<br />

bestand für einzelne Studierende die<br />

Möglichkeit einer Ortsbegehung und der Besuch des<br />

Nieheimer Sackmuseums. Stadtheimatpfleger Ulrich<br />

Pieper stellte den Studierenden Jute- und Leinenstoffe<br />

zur Verfügung, um mit den Frauen zukünftige Textilworkshops<br />

durchführen zu können.<br />

Trotz der räumlichen Distanz war es eine Bereicherung<br />

in der Zusammenarbeit das Netzwerk für das<br />

Reallabor zu erweitern. In den Arbeitsgruppen Außenraum,<br />

Social Design, Ausstellungsdesign und<br />

Grafik wurden Lösungsansätze für Ausstattungsobjekte,<br />

aber auch künftige Workshops entwickelt.<br />

Abschließend wurden diese Ideen in einer Online-Präsentation<br />

von den Studierenden vorgestellt.<br />

Digitales Café<br />

Mit der Frage nach einem Begegnungsort in digitalen<br />

Zeiten kristallisierte sich im Verlauf der Zusammenarbeit<br />

die Idee eines digitalen Cafés heraus. Ziel war<br />

es, einen Kommunikationsraum zu schaffen, um die<br />

Vernetzung zwischen allen Interessenten interaktiv<br />

aufzubauen.<br />

Ein Ort an dem sich – wie sonst im Heimatwerker-Haus<br />

– Alt- und Neu-Nieheimer, Studierende und<br />

Geflüchtete aus der Region OWL begegnen können.<br />

Dafür wurden von der Grafik-Gruppe Einladungen<br />

gestaltet und vor Ort in Nieheim platziert und verteilt,<br />

um Nieheimer mit Fluchthintergrund einzuladen.<br />

Außerdem wurden Geflüchtete aus der Region<br />

gezielt auf digitalem Wege eingeladen. Dafür waren<br />

die Kontakte des Tutors Mohamad Almustafa sehr<br />

hilfreich. Neben den Geflüchteten und den Hochschulangehörigen<br />

nahmen auch der Nieheimer Bürgermeister<br />

Rainer Vidal und die Landschaftsarchitektin<br />

Christine Hall-Walleser am digitalen Café teil.<br />

Über eine Video-Kommunikationsplattform konnten<br />

alle Teilnehmer über einen Link dem digitalen Raum<br />

beitreten. Nach einer Begrüßung und einem kleinen<br />

Überblick über die bisherigen Aktivitäten rund um<br />

das Heimatwerker-Haus wurde die Atmosphäre unter<br />

den Teilnehmern mit einem kleinen Kennenlernspiel<br />

aufgelockert. Dank der interaktiven Plattform<br />

"Padlet" gelang eine bildhafte Vertiefung des kulturellen<br />

Austauschs. Spannend war dabei vor allem,<br />

wie schnell durch die digitale Vernetzung kulturelle<br />

Hürden abgebaut werden konnten. Daraus konnten<br />

einige Studierende Rückschlüsse für die eigenen Entwürfe<br />

ziehen. Jedoch scheint der persönliche Kontakt<br />

zu den Geflüchteten immer noch erstrebenswerter<br />

und nachhaltiger. So hoffen wir, die im Seminar entstandenen<br />

Ideen für künftige Workshops in Zukunft<br />

wieder vor Ort in Nieheim umsetzen zu können.<br />

Letztlich gibt es zwischen allem Verbindungen –<br />

Menschen, Ideen, Objekte, etc... Die Qualität der<br />

Verbindungen ist der Schlüssel zur Qualität an<br />

sich. - Charles Eames

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