urbanLab Magazin IMPULSE 08/2020 - Heimatwerker*innen
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VORWORT<br />
3<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
wenn Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl am 16. Oktober 2019 offiziell das „Bildungs- und Integrationszentrum<br />
Lüttge Straße 14“ in Nieheim eröffnen wird, liegt hinter allen Beteiligten ein langer und spannender<br />
Weg. Tim Rieniets und Holger Pump-Uhlmann als Initiatoren der Idee waren es, die im Herbst 2015 den Stein ins<br />
Rollen gebracht haben. Und wenn jetzt fast genau vier Jahre später der letzte Stein gesetzt und der letzte Pinsel<br />
geschwungen wurde, war das Projekt alles - aber nie selbstverständlich.<br />
VORWORT<br />
Sowohl von seiner Entstehung als auch vom geplanten Ablauf her, war und ist dieses Projekt einzigartig. Ein Verbundprojekt<br />
von StadtBauKultur NRW, Technischer Hochschule OWL und Stadt Nieheim - das hat es in dieser Form<br />
noch nie gegeben und schon an dieser Stelle möchte ich allen Beteiligten dieser Institutionen meinen herzlichen<br />
Dank für ihr Vertrauen in dieses Projekt aussprechen.<br />
Um es gleich vorweg zu nehmen: dieses Projekt konnte nicht alle gesetzten Erwartungen erfüllen. Vielleicht waren<br />
auch die Erwartungen zu hoch oder aber die Umstände zu besonders. Entscheidend für den Projekterfolg ist<br />
aber, dass trotz vielfältiger Veränderungen in der Projektkonfiguration das Projektziel nie aus den Augen verloren<br />
wurde. Mit der Lüttge Straße 14 ist jetzt im Herzen des historischen Ortskern von Nieheim ein Begegnungszentrum<br />
entstanden, das auf vielfältige Weise integrativ gewirkt hat und das in Zukunft noch tun wird. Mehr als 50<br />
geflüchtete Menschen haben während der Projektkernzeit von Mitte 2016 bis Mai 2019 am und für das Projekt<br />
gearbeitet. Dabei wurden von ihnen mehr als 5000 Arbeitsstunden unentgeltlich geleistet. Mehr als 6000 Stunden<br />
entfielen auf das Engagement der Studierenden, Professoren und Betreuenden der Technischen Hochschule OWL,<br />
die sich nicht nur auf der Baustelle und in vielen Lehrveranstaltungen in das Projekt eingebracht haben, sondern<br />
auch durch Unterstützung in der Antragsphase, wissenschaftliche Begleitung und planerische Inputs zum Nutzungskonzept,<br />
Bauantrag und Berechnungen. Insbesondere der Textilworkshop trug zur Integration weiblicher<br />
Geflüchteter bei und bereitete dadurch die langfristige Nutzung als Kleiderstube vor.<br />
Das sind bemerkenswerte quantitative Kennzahlen, die aber auch mit einer hohen Qualität am Bau einhergegangen<br />
sind. Schließlich ging es nicht um eine simple Sanierung in die Jahre gekommener Bausubstanz, sondern um<br />
den Erhalt des baukulturellen Erbes der Ackerbürger-Stadt Nieheim. Damit war es auch das Initial für den Erhalt<br />
und den Umbau des Richterhauses, das als REGIONALE-Projekt zwei Jahre später an den Start gegangen ist.<br />
Die von dem Projektinitiatoren gewünschte Multipliziererung der Projektziele in die Stadtgesellschaft konnte in<br />
jeder Hinsicht erreicht werden. Jetzt gilt es, diesen neu gewonnenen Raum in der Bürgerschaft fest zu verankern<br />
und neben der Nutzung als Kleiderstube und Ort der Flüchtlingsberatung vielfältig zu nutzen. Dazu lade ich alle<br />
Nieheimer*innen herzlich ein, sich am Tag der Eröffnung und gerne bei jeder sich bietenden Gelegenheit selbst ein<br />
Bild von dem Raum und seinen Möglichkeiten zu verschaffen.<br />
Abschließend noch mal herzlichen Dank an alle - auch und insbesondere meinen Mitarbeiter*innen, die sich weit<br />
über das normale Maß hinaus in dieses Projekt eingebracht haben.<br />
Rainer Vidal<br />
Bürgermeister der Stadt Nieheim