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urbanLab Magazin IMPULSE 08/2020 - Heimatwerker*innen

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durch den Vorschlag über die Anhebung der Zwischendecke<br />

zum Dachgeschoss (s. Masterarbeit von<br />

Herrn Benjamin Jauch) sowie dem Neubau der Dachkonstruktion<br />

im Bereich des Ackerbürgerhauses, eine<br />

energetische Berechnung als Neubau (Erweiterung<br />

des Bestandsgebäudes) vorgenommen worden. Im<br />

Bereich des zurückliegenden Anbaus sind im Dachgeschoss<br />

lediglich Dämmarbeiten in der ansonsten sehr<br />

gut erhaltenen Dachkonstruktion vorzunehmen.<br />

Da infolge der vorliegenden Ortssatzung das äußere<br />

Erscheinungsbild, bestehend aus Mauerwerksund<br />

Fachwerkfassade, nicht verunstaltet werden<br />

soll, werden im Bereich des Ackerbürgerhauses Innendämmsysteme<br />

vorgesehen. Der zurückliegende<br />

Ziegelanbau erhält dahingegen ein Wärmedämmverbundsystem,<br />

um zusätzliche Wärmebrücken und<br />

Raumverluste infolge von erforderlichen Innendämmungen<br />

zu vermeiden. Der optische Einfluss für das<br />

Stadtbild ist hierdurch nur im geringen Maß ersichtlich.<br />

Das Dachgeschoss erhält eine klassische Zwischensparrendämmung<br />

nach heutigem Standard.<br />

Berechnungen<br />

Neben der klassischen EnEV-Berechnung für die beiden<br />

Gebäudeteile (Abschnitte) sind ferner eine Wärmebrückenberechnung<br />

sowie eine hygrothermische<br />

Feuchtesimulation durchgeführt worden.<br />

Es sind insgesamt 115 Wärmebrücken aufgezeigt worden<br />

von denen 91 in die energetische Berechnung mit<br />

eingeflossen sind.<br />

Ergebnisse<br />

Die Anforderungen des Mindestwärmeschutzes gemäß<br />

der DIN 41<strong>08</strong>-2 konnten vollständig und die Vorgaben<br />

der EnEV in großen Teilen eingehalten werden.<br />

Hierzu gehört außerdem der Einbau einer effizienten<br />

Heizungsanlagentechnik, die gleichzeitig den Herausforderungen<br />

der Beheizung eines Fachwerkhauses<br />

mit unterschiedlichen Dämmstandards gerecht wird.<br />

Durch die einzelne Betrachtung vieler Wärmebrücken<br />

konnten der Materialeinsatz der Dämmstoffe bei Innen-<br />

und Außendämmung größtmöglich gemindert<br />

werden. Hierdurch ergibt sich im Bereich der Innendämmung<br />

zusätzlich eine Maximierung der Nutzfläche.<br />

Mit dem Einbau von Innendämmungen ist im Besonderen<br />

auf einen möglichen Feuchteausfall in der Konstruktion<br />

(den es zu verhindern gilt) zu achten. Alle<br />

durchgeführten hygrothermischen Simulationsberechnungen<br />

zeigen über eine betrachtete Periode von<br />

fünf Jahren einen sogenannten „eingeschwungenen<br />

Zustand“ auf. Die im Winter anfallende Feuchte kann<br />

in den Sommermonaten somit wieder austrocknen.<br />

Dabei ist insbesondere durch den Holzanteil (Fachwerk)<br />

in der Fassade, Wert auf ein diffusionsoffenes<br />

Innendämmsystem gelegt worden, dass die Austrocknung<br />

zu beiden Wandoberflächen ermöglicht.<br />

Nach Umsetzung der Maßnahmen ist das<br />

betrachtete Fachwerkgebäude mit einem<br />

Neubaustandard vergleichbar.<br />

51<br />

BEGINN DES BAUS<br />

Zusätzlich ist eine hygrothermische Feuchtesimulationen<br />

im Bereich der Fachwerkwände vorgenommen<br />

worden, an denen eine Innendämmung vorgesehen<br />

wird. Ziel ist es hier die Dauerhaftigkeit der innengedämmten<br />

Konstruktionen gewährleisten zu können.<br />

Abb. 3.1: Momentaner End- und Primärenergiebedarf Istzustand<br />

Abb. 3.2: End- und Primärenergiebedarf Sanierung<br />

Erd- und Obergeschoss (Gebäudeabschnitt 1)<br />

Abb. 2: Wärmebrücke einer Gebäudeecke mit Außenmaßbezug<br />

Abb. 3.3: End- und Primärenergiebedarf<br />

Gebäudeerweiterung (Gebäudeabschnitt 2, Dachgeschoss)

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