Nr. 79 - Sommer 2021
Île de Port-Cros: ein regelrechtes Juwel Freizeitparks: Familienerlebnisse in Frankreich Abbaye de Montmajour: durch die Vergangenheit der Provence Amiens: Gartenfestival im "Venedig des Gemüses" Geschichte: 150 Jahre Pariser Kommune Debatte: Sacé-Cœur schützen oder abreißen ? Rezept: Soufflé d'été au basilic
Île de Port-Cros: ein regelrechtes Juwel
Freizeitparks: Familienerlebnisse in Frankreich
Abbaye de Montmajour: durch die Vergangenheit der Provence
Amiens: Gartenfestival im "Venedig des Gemüses"
Geschichte: 150 Jahre Pariser Kommune
Debatte: Sacé-Cœur schützen oder abreißen ?
Rezept: Soufflé d'été au basilic
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BOTANISCHER GARTEN<br />
Berühmte Palme in den Serres d‘Auteuil (Paris) geopfert<br />
Die treuesten unserer Leser wissen gut, dass der botanische Garten Serres d‘Auteuil einer unserer<br />
Lieblingsplätze in Paris ist. Wir sind diesem Ort umso mehr verbunden, als dass wir ihn in der<br />
allerersten Ausgabe von Frankreich erleben vorgestellt haben. Im größten der Gewächshäuser, das<br />
von Gustave Eiffel errichtet wurde, thronte bislang eine wunderschöne, 15 m hohe Palme der Spezies<br />
Phoenix canariensis (siehe nebenstehendes Foto aus der damaligen Reportage). Mit ihrem stolzen<br />
Alter von 80 Jahren war sie der Star des<br />
Ortes. Allerdings drohten ihre Palmwedel<br />
die historischen Glasfenster aus dem Jahr<br />
1898 zu beschädigen und machten zudem<br />
anderen Gewächsen Schatten. Da Palmen<br />
lediglich aus ihrem sogenannten Herzen in der<br />
Palmspitze austreiben, ist es unmöglich, sie zu<br />
stutzen oder auszulichten. Aus diesem Grund<br />
wurde entschieden, die Palme zu fällen und<br />
damit zu opfern. Dabei wurde kein anderer<br />
Baum im Gewächshaus beschädigt, und<br />
andere Pflanzen können sich seither besser<br />
ausbreiten und wachsen. Die Gärtner sind<br />
der Ansicht, dass in einigen Jahren ein neues<br />
Blätterdach das Gewächshaus zieren wird. Als<br />
Erinnerung an diese wunderschöne Palme<br />
wurden jedoch einige Palmwedel aufbewahrt,<br />
die jetzt die anderen Gewächshäuser<br />
verschönern.<br />
MUSEUM<br />
Es heißt jetzt nicht mehr nur<br />
« Musée d‘Orsay »<br />
Jetzt ist es offiziell: Das am Ufer der Seine<br />
gelegene Musée d‘Orsay heißt ab sofort Musée<br />
d‘Orsay Giscard d’Estaing. Damit trägt es den<br />
Namen des im letzten Jahr verstorbenen<br />
Präsidenten, der Frankreich von 1974 bis<br />
1981 regierte. Der Gare d‘Orsay war allerdings<br />
bereits während der Präsidentschaft seines<br />
Vorgängers, des von 1969 bis 1974 regierenden<br />
Georges Pompidou, als Monument historique<br />
klassifiziert worden, um in ein Museum<br />
verwandelt zu werden. Das Kultusministerium<br />
begründet die Hommage an Giscard d‘Estaing<br />
jedoch damit, dass « die offizielle Entscheidung<br />
für den Beginn der Arbeiten und die Widmung als Museum für die Kunst des 19. Jahrhunderts auf die<br />
Entschlossenheit von Valéry Giscard d‘Estaing im Jahr 1977 zurückgeht ». Dass solche Namenszusätze<br />
Tradition haben, kann man an einigen berühmten Gebäuden in der Umgebung erkennen: Musée<br />
national d‘art moderne Centre Pompidou, Bibliothèque nationale de France (BNF) François<br />
Mitterrand, Musée des arts premiers du Quai Branly Jacques Chirac … Aus praktischen Gründen<br />
nutzen viele Franzosen im Alltag jedoch meist nur den ursprünglichen Namen dieser Museen ohne<br />
den Namenszusatz des Präsidenten. Insofern ist es eher eine verwaltungstechnische Änderung.<br />
Frankreich erleben · <strong>Sommer</strong> <strong>2021</strong> · 11