Nr. 79 - Sommer 2021

fertig: Er hatte das Aussehen
eines typisch elsässischen
Hauses.
Kaum war er installiert,
erregte er auch schon Aufsehen:
« Wir wurden mehrmals
pro Tag gefragt, wo wir ihn
gekauft hätten. Das ließ uns
schmunzeln. Schließlich sagten
wir uns, dass wir vielleicht
über eine Vermarktung solcher
Briefkästen nachdenken
sollten. » Der erste Kunde war
ein Deutscher, der mit seinem
www.boitideal.com
Barbara und Charly Hamm
Boit’Ideal
2, rue du Moulin
67670 Waltenheim-sur-Zorn
Telefon: +33 (0)6 86 92 80 85
Wohnmobil unterwegs war. Er war vom Aussehen des
elsässischen Briefkastens fasziniert und bestellte auf der
Stelle einen. Seitdem ist dieser am Eingang eines Hauses
in Stuttgart installiert. In der Zwischenzeit haben Barbara
und Charly ihr Konzept professionell umgesetzt. Mit der
Hilfe eines befreundeten Zeichners, Roland Perret, eines
Herstellers klassischer Briefkästen und einer Druckerei
entwickelten sie eine ganze Reihe solcher Briefkästen,
die eine Anspielung auf französische Regionen sind (Elsass,
Bretagne, Normandie, Nord). Andere setzen einen
bestimmten Häusertyp (Chalet, modernes Haus) oder
poetische und humorvolle Motive (Hühner-/Kaninchenstall)
um. Der Preis für einen solchen Briefkasten, der nur
noch aufgehängt werden muss, liegt zwischen 65 und 89
€. Bis heute wurden bereits mehr als 2000 Exemplare davon
verkauft, wobei die Käufer
aus ganz Europa und sogar
von anderen Kontinenten
kommen. « Wir hatten schon
eine Bestellung aus Japan! »,
erinnert sich Barbara enthusiastisch.
Barbara und Charly ruhen
sich bei Weitem nicht auf ihren
Lorbeeren aus, sondern haben
auch ein findiges Konzept für
alle diejenigen entwickelt, die
bereits einen Briefkasten in
den französischen Standardabmessungen
besitzen: Zum Preis von 35,90 € bieten sie Sets
an (40 cm x 30 cm x 30 cm) mit denen man den Kasten
verkleiden und ein widerstandsfähiges Dach konstruieren
kann. Und alles mit selbstklebender Folie, es sind weder
Schrauben oder Nägel noch Leim notwendig. Dank
einer Partnerschaft mit einem Briefkastenhersteller in
Deutschland hoffen sie, bald etwas Ähnliches für deutsche
Briefkästen anbieten zu können.
Neuesten Informationen zufolge sind die Ideen von
Barbara und Charly noch lange nicht erschöpft: Demnächst
wollen sie ein noch originelleres und einfallsreicheres
Outfit für Briefkästen vermarkten, das noch viel
individuellere Möglichkeiten bieten soll … Doch pst! Das
ist noch ein Geheimnis! Wir werden Sie aber auf dem
Laufenden halten …
In dieser Serie werden Produkte vorgestellt, die sich in fast
jedem französischen Haushalt befinden oder die für
viele Franzosen kleine Nationalheiligtümer sind. In
den letzten Ausgaben sind erschienen: Hollywoodund
Malabar-Kaugummis (Nr. 51), Petit Suisse
(Nr. 52), Orangina (Nr. 53), Duralex-Gläser
(Nr. 54), Messer (Nr. 55), L’école des loisirs
(Nr. 56), Sophie la girafe (Nr. 57), Eau
de Javel (Nr. 58), Bol à prénom (Nr. 59),
Bistrostuhl « Drucker » (Nr. 60), der gelbe
Briefkasten der Post (Nr. 61), Papier
d’Arménie (Nr. 62), Salz La Baleine (Nr. 63),
Literatursammlung La Pléiade (Nr. 64),
Zitronenpresse aus Glas von Luminarc
(Nr. 65), Boules Quies (Nr. 66), Ricard
aux plantes fraîches (Nr. 67), Eau de
Châteldon (Nr. 68), Le Livre de Poche (Nr.
69), Gemüsepassiergerät Moulinex (Nr. 70),
Herbes de Provence (Nr. 71), Cacolac (Nr.
72), L’Image d’Épinal (Nr. 73), La Hulotte,
« das meistgelesene Magazin im Tierbau »
(Nr. 74), Savon de Marseille (Nr. 75), das
gelbe Ölzeug von Guy Cotten (Nr. 76), die
Künstlerfarben Lefranc Bourgeois (Nr. 77)
und der Parapluie de Cherbourg (Nr. 78).
Frankreich erleben · Sommer 2021 · 95