OM_12_2022_ePaper
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
OBERNEULAND POLITIK<br />
So könnten die Nebenanlagen<br />
der Oberneulander Landstraße<br />
mal aussehen – irgendwann.<br />
VERKEHRSFLÄCHE IN OBERNEULAND<br />
KEINE PRIORITäT UND<br />
KEIN GELD<br />
Im Grunde ist das Problem viel größer, als es der Tagesordnungspunkt<br />
bei der Beiratssitzung vermuten ließe.<br />
Auch wenn der Ortsamtsleiter Matthias Kook auf<br />
die Ignoranz der städtischen Behörden im Umgang<br />
mit Beiratsbeschlüssen zum Thema „Tempo<br />
30“ auf der Oberneulander Landstraße hinweisen<br />
wollte, so beschreibt diese Einzelbetrachtung ein<br />
viel umfassenderes, da grundlegendes Problem des<br />
Stadtteils. Die gesamte Infrastruktur „Verkehrsfläche“<br />
ist mit dem heutigen Verkehrsaufkommen<br />
nicht mitgewachsen – im Gegenteil – sie verkümmert<br />
und verwahrlost immer mehr.<br />
Die Fahrbahndecken sind in einem erbärmlichen<br />
Zustand, die Nebenanlagen existieren entweder<br />
nicht oder sind kaum zu nutzen oder zu eng dimensioniert und<br />
die Zahl der Fahrzeuge hat mit der wachsenden Bevölkerung<br />
zugenommen. Außerdem wird Oberneuland seit der Öffnung<br />
der drei Tunnel gerne als Umfahrung oder Querung zu anderen<br />
Stadtteilen von Fahrzeuglenkern genutzt, was das Verkehrsaufkommen<br />
nicht nur zu Stoßzeiten erhöht. Damit sind einige der<br />
Gründe genannt, warum sich die ehemaligen „Dorfstraßen“,<br />
die Oberneulander Landstraße und auch die Rockwinkeler<br />
Heerstraße, zu hochfrequentierten Durchgangsstraßen entwickelt<br />
haben und damit verbunden auch die verbindenden<br />
Nebenstraßen, die als solche so genutzt werden.<br />
Galgenhumor<br />
Auf der Tagesordnung der Beiratssitzung stand<br />
eine Situationsbeschreibung der Oberneulander<br />
Landstraße und Mattias Kook wollte lediglich<br />
einen Sachstand darüber angeben, wie ignorant<br />
die städtischen Behörden mit den Beschlüssen des<br />
politischen Gremiums umgehen. Beinahe hilflos<br />
wirkten die Beiratsvertreter im Rahmen der Diskussion<br />
und zum Schluss schlug diese Hilflosigkeit<br />
Alles ist sicher – sagen die Verkehrsexperten.<br />
Eng geht es auf dem Fußweg zu.<br />
noch in Galgenhumor um, als sich zwei Beiratsmitglieder<br />
auf dieser Straße zum Ausdruck ihrer<br />
Unzufriedenheit „anketten“ wollten. Was Kook<br />
vortrug, forderte geradezu zum offenen Protest<br />
heraus. Dieser galt zunächst nur der Situation auf<br />
der Oberneulander Landstraße, schlug dann aber<br />
schnell auch auf die Situation in der Straße „Im<br />
Holze“ um. Daraus entwickelte sich eine breite<br />
Diskussion um den allgemeinen Zustand der<br />
Oberneulander Verkehrsverbindungen.<br />
Bereits in der Zukunftswerkstatt 2013 war der<br />
schlechte Straßenzustand von den Bürgern<br />
moniert worden. In der Folge wurden viele Seiten Anträge, Beschlüsse,<br />
Wünsche der Bürger – also direkte Aufforderungen an<br />
die Stadt, hier zu handeln – formuliert. Passiert ist jedoch außer<br />
ein paar kleinen Ausbesserungen oder Nachbesserungen nichts<br />
Substanzielles. Selbst dann nicht, wenn die Straße abzusacken<br />
drohte, wie im Sommer kurz vor dem Elefantenkindergarten.<br />
Keine Priorität<br />
Eine komplette Sanierung der Straße scheint mangels<br />
Finanzmittel aussichtslos, und somit hatte der<br />
Beirat als die kleinste denkbare „Lösung“ die<br />
Umwidmung der mit 3,8 Kilometern längsten<br />
Straße Oberneulands in eine vollständige 30er-<br />
Strecke gefordert. Nicht nur aus dem Schweigen<br />
der Ämter, sondern auch aus Äußerungen aus dem<br />
zuständigen Amt für Straßen und Verkehr folgt<br />
nun die Feststellung, dass die Oberneulander<br />
Landstraße dort keine Priorität genießt und man<br />
keinen Handlungsbedarf sehe.<br />
Heute bereits sind Teilbereiche mit diesem geforderten<br />
Tempolimit belegt – so beispielsweise<br />
80 OBERNEULAND