Marzahn-Hellersdorf

WOHNEN
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Für wen lohnt sich eine Immobilienrente?
Die Verrentung der eigenen Immobilie lohnt sich z. B. für Senioren ohne Erben, die in ihrem Haus wohnen
bleiben und doch etwas vom Wert ihrer Immobilie haben wollen. Es gibt verschiedene Modelle:
Leibrente: Durch den Verkauf der Immobilie an
einen Leibrenten-Anbieter oder Verwandte erhält
man eine lebenslange Rente und kann doch
bis zum Lebensende hier wohnen bleiben. Für
die Immobilie und ihre Instandhaltung gibt man
alle Verantwortung ab. Der Käufer zahlt sämtliche
Kosten für Reparaturen, Sanierungen und
die Grundsteuer.
Verkauf und Nießbrauch: Beim Verkauf der Immobilie
an eine Privatperson, bekommt man den Kaufpreis
und vereinbart Nießbrauch. Für eine Rente
könnte man das Geld anschließend bei einem Versicherer
einzahlen für eine lebenslange Sofortrente.
Da der Käufer die Immobilie erst nach dem Tod des
Verkäufers (der weiter die Kosten für Instandhaltung
und Grundsteuer trägt) selbst nutzen kann,
drückt dies den Kaufpreis. Außergewöhnliche Reparaturen
muss der Käufer übernehmen.
Teilverkauf: Nicht die gesamte Immobilie, sondern
nur ein Teil wird verkauft (bis zu 50 Prozent). Den
Kaufpreis gibt es sofort. Trotzdem darf der Verkäufer
weiterhin die komplette Immobilie nutzen, zahlt
allerdings monatlich eine Art Miete und hat weiter
Kosten, u. a. muss das Haus in einem guten Zustand
erhalten werden. Bei einem späteren Weiterverkauf
der Immobilie berechnen die Teilverkauf-Anbieter
ein Durchführungsentgelt.
Umkehrhypothek: Einige Banken zahlen eine Zusatzrente
in Form eines Darlehens. Hier wird die
Immobilie nicht verkauft, sondern beliehen. Sie
dient wie bei einem Baukredit als Sicherheit für
die Bank. Zu Lebzeiten zahlt man nur die Zinsen,
aber nicht die Tilgung. Nach dem Tod verkauft die
Bank die Immobilie, um das Darlehen zu begleichen
oder die Erben zahlen es samt Zinsen auf
einen Schlag zurück.
Nachbarn im Schrebergarten – eine Welt für sich
Als Emma Quaadvliegh – schon der
Name lädt zum Lesen ein – nach dem
Tod ihres Mannes eine Parzelle in einem
Kleingartenverein erwirbt, ist sie schockverliebt.
Sie wusste zuvor nichts von
ihrem Glück. Beim Aufräumen der Papiere
ihres verstorbenen Mannes hatte
sie etwas gefunden, was ihre Aufmerksamkeit
erregte: Das Anmeldeformular
für den Schrebergartenverein „Erholung
und Freude“.
Von beidem bekommt sie in der Folgezeit
beachtliche Portionen. Die Geschichte
könnte auch eine deutsche sein. Autor Hendrik Groen
ist Niederländer und bekannt für skurrile Geschichten.
Seine Heldin ist in Sachen Kleingarten völlig
unbedarft. Und hat sofort Ratgeber an ihrer Seite.
Die erinnern an die exakte Heckenhöhe und an die
empfohlene Unkrautbekämpfung. Emma hat keine
Ahnung von Gartenarbeit. Findet aber Freundinnen
und Freunde. Gemeinsam mischen sie den
Laden auf. Da gibt es Ahmed, der ihr zur
Seite steht. Die Sitzung zur neuen Vereinswahl
muss man lesen. Leute, die sich (zu)
wichtig nehmen und von Emma und ihren
Freunden nicht ernst genommen werden.
Der Coup gelingt. Emma wird Vorstandsmitglied
wie Ahmed auch. Emma fragt
schon mal den Ex-Vorsitzenden: Und du,
Harm, wie hast du es mit Ausländern?
Emma resümiert und sagt ihrem verstorbenen
Mann: Unterm Strich war es eine
bewegte, aber eine erfolgreiche erste Saison
hier, Thomas. Natürlich habe ich dich vermisst.
Zusammen hätten wir es noch viel schöner gehabt.
Ich weiß jetzt, dass Unkraut nicht vergeht und oft
auch nützlich ist.
S.F.
Hendrik Groen: Unkraut kommt selten allein
Piper Verlag | EAN: 9783492072236 | 22,- €