Marzahn-Hellersdorf

ABSCHIED & TRAUER
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Bestattung des Partners, wenn Hinterbliebene an Demenz erkrankt sind
Sie sollten sie auf keinen Fall verstecken!
Statistiken sprechen in Deutschland von rund
1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Und jährlich
werden es etwa 20.000 mehr. Zunehmend
haben auch mehr Bestatterinnen und Bestatter
diese Problematik im Fokus, weil hinterbliebene
Demenzkranke für die Familie oft „ein Problem“
darstellen, wie es Bestatter Niklas Reinecke aus
Tempelhof-Schöneberg beschreibt.
Ein demenzfreundlicher Bestatter bezieht Hinterbliebene
mit Demenz bei Abschied und Trauerfeier
ein. Der Tod eines Angehörigen ist immer
ein Ausnahmezustand. „Demenzkranke sind
nicht Menschen zweiter Klasse“, beschreibt Niklas
Reinecke Erfahrungen, die er auch in der eigenen
Familie gesammelt hat.
Die oder der Hinterbliebene, so meint die Familie,
soll geschont werden, weil der Verlust nicht
begriffen werde. Bestatter Niklas Reinecke, der
sich für demenzfreundliche Bestattungen qualifiziert
hat, ist für respekt- und gefühlvollen Umgang
mit dem Thema. „Sollen wir Oma wirklich
sagen, dass ihr Mann gestorben ist? Vergisst sie
es nicht gleich wieder?“. Er kann solche Fragen
verstehen, ist aber der Meinung, dass das Vorenthalten
einer solchen schwerwiegenden Antwort
keine gute Lösung ist.
Was kann stattdessen getan werden? Es brauche
Zeit für Gespräche, des sich Erinnerns, die
© Photographee.eu/AdobeStock
Vergangenheit (auf)leben lassen, sich vielleicht
auch zeitgemäß kleiden bei einem solch besonderen
Abschied. Niklas Reinecke ist auch für eine
seperate Abschiednahme am offenen Sarg. Die
visuelle Verinnerlichung schaffe ein Gefühl des
Begreifens. Und wenn es nur der Moment sei.
Und wenn bei der Trauerfeier Unruhe entsteht,
könne z. B. eine Bezugsperson, z. B. Enkel, mit einer,
im wahrsten Sinne des Wortes, Handreichung
für Trost und Verständnis sorgen. Bestatter Niklas
Reinecke ist es wichtig, dass Demenzerkrankte
bei einer Trauerfeier nicht versteckt werden. Sich
verabschieden zu können sei schwer – aber auch
ein großes Geschenk. Dann brauche es auch mal
mehr Zeit.
G S.F.
Familienbetrieb seit 1990
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