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Daten und Fakten zum TV-Werbemarkt Schweiz - Wirkstoff TV

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Markt von 73 Mio. Personen ab 3 Jahren in Deutschland betrachtet.<br />

Schon rein rechnerisch sind die Finanzierungschancen für sprachregionale<br />

werbefinanzierte Programme in der Deutschschweiz um<br />

den Faktor 15 schlechter.<br />

Hinzu kommt, dass nicht nur die relative, sondern auch die absolute<br />

Marktgrösse eine Rolle spielt. Die Kosten eines Fernsehvollprogrammes<br />

sind nicht beliebig in Abhängigkeit von der Zahl der erreichbaren<br />

Zuschauer skalierbar, vor allem im Bereich der eigenproduzierten<br />

Sendungen. Die Produktionskosten bleiben in vielen Bereichen<br />

gleich, ob nun ein Programm für eine halbe Million oder für zehn<br />

Millionen Zuschauer produziert wird. Auch Fernsehformate des so genannten<br />

Real People <strong>TV</strong> werden nicht dadurch billiger, dass sie für<br />

einen kleinen Markt produziert werden. Eine Staffel des bei <strong>TV</strong>3<br />

durchaus erfolgreichen Formates „Big Brother“ dürfte mit ähnlichen<br />

Produktionskosten zu Buche schlagen wie in Deutschland, hat aber<br />

selbst bei hohen Marktanteilen in der <strong>Schweiz</strong> nicht annähernd die<br />

gleichen Refinanzierungschancen wie dort.<br />

Nochmals entscheidend verschlechtert werden die Finanzierungschancen<br />

durch das niedrige <strong>TV</strong>-Nutzungsniveau vor allem in der<br />

Deutschschweiz (vgl. Punkt 2.2). Weniger Zuschauer bedeuten<br />

niedrigere Werbeblockratings <strong>und</strong> damit weniger Einnahmepotenzial.<br />

Dadurch reduzieren sich die (rechnerischen) Chancen im Vergleich<br />

zu Deutschland nochmals um 30 Prozent.<br />

Zudem wäre eine einfache Gleichsetzung im Sinne von „10 Prozent<br />

höhere <strong>TV</strong>-Nutzung = 10 Prozent höhere Einnahmen aus <strong>TV</strong>-Werbung“<br />

aus verschiedenen Gründen nicht zulässig. Höhere Einnahmen<br />

hängen davon ab, wie die Zunahme der Nutzungsintensität zustande<br />

gekommen ist. Konnten zusätzliche Zuschauer gewonnen werden,<br />

die bislang <strong>TV</strong> kaum oder gar nicht genutzt haben, hat sich vor allem<br />

die Nutzungsintensität der werberelevanten Zielgruppen erhöht oder<br />

ist lediglich eine allgemeine Nutzungszunahme quer durch alle Zielgruppen<br />

zu beobachten? Neue Zuschauer sind für die Vermarktung<br />

sicher am wertvollsten, weil die Zahl der Nettokontakte mit der Werbung<br />

steigt.<br />

Entscheidend ist zudem, welchen Anbietern die Nutzung zugute<br />

kommt. So hat eine Nutzungszunahme bei werbefreien Programmen<br />

unter Umständen sogar negative Auswirkungen auf den <strong>TV</strong>-<strong>Werbemarkt</strong>,<br />

weil die relativen Zuschaueranteile der Programme mit Werbung<br />

sinken <strong>und</strong> ein negativer psychologischer Effekt entstehen kann<br />

(„Werbefernsehen verliert Marktanteile“).<br />

Auch die Wirtschaftlichkeit des <strong>TV</strong>-Systems insgesamt nimmt nicht<br />

1:1 mit der Nutzung zu. An einer breiteren Refinanzierungsbasis<br />

durch eine höhere <strong>TV</strong>-Nutzung wollen auch die Rechteinhaber partizipieren,<br />

so dass die Beschaffungs- <strong>und</strong> Lizenzkosten steigen.<br />

Zudem wächst der Wettbewerb auf dem Beschaffungsmarkt unter<br />

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