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Daten und Fakten zum TV-Werbemarkt Schweiz - Wirkstoff TV

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6. Inspill<br />

Als „Inspill“ oder „Spill In“ wird im <strong>TV</strong>-Bereich die technische Reichweite<br />

bezeichnet, welche ausländische Programme in der <strong>Schweiz</strong><br />

haben, die nicht direkt auf den <strong>Schweiz</strong>er Markt zielen (aus deutscher<br />

Sicht handelt es sich um „Overspill“ oder auch „Overlapping“). Diese<br />

Reichweiten entsteht durch die terrestrische Einstrahlung in den<br />

Grenzgebieten, durch Einspeisung der Programme in die <strong>Schweiz</strong>er<br />

Kabelnetze <strong>und</strong> durch den Satelliten-Empfang der Programme.<br />

Neben dem Fernsehen ist in der <strong>Schweiz</strong> auch das Radio von Inspill-<br />

Effekten betroffen.<br />

Keinen Inspill im eigentlichen Sinne weisen demnach international<br />

ausgerichtete <strong>TV</strong>-Programme wie <strong>zum</strong> Beispiel Bloombeg <strong>TV</strong>, 3Sat,<br />

<strong>TV</strong>5, Eurosport oder Euronews auf, da diese sich explizit auch an<br />

<strong>Schweiz</strong>er Zuschauer richten. An der Veranstaltung oder Produktion<br />

von 3Sat, <strong>TV</strong>5, Eurosport <strong>und</strong> Euronews ist zudem die SRG direkt<br />

oder indirekt (über die UER/EBU) beteiligt.<br />

Durch die Aufteilung/Fragmentierung der Zuschauer betreffen alle<br />

Programme mit Inspill in der <strong>Schweiz</strong> den <strong>Schweiz</strong>er <strong>TV</strong>-<strong>Werbemarkt</strong><br />

<strong>zum</strong>indest indirekt, auch wenn sie keine Werbung enthalten. Zuschauer,<br />

die auf nicht-werbeführende ausländische Programme entfallen,<br />

fehlen potenziell den werbeführenden Programmen. Weniger<br />

Zuschauer bedeuten weniger vermarktbare Werbeleistung.<br />

Viel entscheidender für den <strong>TV</strong>-<strong>Werbemarkt</strong> sind jedoch die Inspill-<br />

Reichweiten von werbeführenden Programmen <strong>und</strong> dabei vor allem<br />

die direkten Werbeblockreichweiten. Dadurch erzielen Unternehmen,<br />

die in ausländischen Programmen Werbung schalten, im „Mitnahmeeffekt“<br />

auch Werbereichweiten <strong>und</strong> Werbedruck in der <strong>Schweiz</strong>.<br />

Relevant ist der Werbe-Inspill für die werbetreibenden Unternehmen<br />

allerdings nur dann, wenn sie überhaupt in der <strong>Schweiz</strong> tätig sind. Da<br />

dies nicht auf alle werbenden Unternehmen zutrifft, können die ausländischen<br />

<strong>TV</strong>-Sender die zusätzlichen Reichweiten in der <strong>Schweiz</strong><br />

(<strong>und</strong> auch in Österreich) nicht in ihrer Preisgestaltung berücksichtigen.<br />

Kein K<strong>und</strong>e, der rein auf den deutschen oder französischen<br />

Markt ausgerichtet ist, würde diese Reichweiten mitbezahlen wollen.<br />

Auch eine separate Berechnung dieser Reichweiten für K<strong>und</strong>en, die<br />

offensichtlich vom Inspill profitieren, ist angesichts der Nachfrage-<br />

Macht dieser meist multinational ausgerichteten Unternehmen in der<br />

Praxis nicht durchsetzbar.<br />

Aber auch Unternehmen, die im <strong>Schweiz</strong>er Markt tätig sind, profitieren<br />

bei einzelnen Produktkampagnen nur dann vom Inspill, wenn<br />

weitere Voraussetzungen gegeben sind. So muss die Distribution der<br />

Produkte im Handel auf die Kampagne abgestimmt sein, was nicht<br />

immer der Fall ist. Wenn <strong>Schweiz</strong>er Zuschauer die im ausländischen<br />

Fernsehen beworbenen Produkte nicht im Handel finden, ist auch der<br />

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