28.12.2012 Aufrufe

Daten und Fakten zum TV-Werbemarkt Schweiz - Wirkstoff TV

Daten und Fakten zum TV-Werbemarkt Schweiz - Wirkstoff TV

Daten und Fakten zum TV-Werbemarkt Schweiz - Wirkstoff TV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Inspill-Effekt weniger wert. Ist die beworbene Marke in der <strong>Schweiz</strong><br />

im Markt, entsteht allerdings ein gewisser Wert an Markenwerbung.<br />

Ein weiterer Faktor reduziert die Inspill-Wirkungen: Die Kampagnen<br />

werden auf die Programme <strong>und</strong> Zielgruppenratings der ausländischen<br />

Märkte optimiert. Das Nutzungsverhalten der <strong>Schweiz</strong>er Zuschauer<br />

stimmt jedoch nicht 1:1 mit der Nutzung in Deutschland oder<br />

Frankreich überein, da im Zuschauermarkt eine andere Wettbewerbssituation<br />

herrscht (Beispiel: Tagesschau in Deutschland um 20 Uhr, in<br />

der <strong>Schweiz</strong> um 19.30 Uhr). Insoweit sind Inspill-Reichweiten immer<br />

nur suboptimal.<br />

Eine methodisch saubere Quantifizierung des Inspill wäre allenfalls<br />

theoretisch denkbar. Dazu müssten alle potenziellen in- <strong>und</strong> ausländischen<br />

Werbeauftraggeber befragt werden, ob <strong>und</strong> wie stark sie diesen<br />

Effekt in ihren Mediaplänen berücksichtigen. Danach müsste für<br />

jede Kampagne (<strong>und</strong> theoretisch auch für nicht geschaltete Kampagnen)<br />

berechnet werden, welche Ratings in der angestrebten Zielgruppe<br />

erreicht wurden (worden wären). Diese Ratings liessen sich<br />

dann mit den Einschaltpreisen für <strong>Schweiz</strong>er Werbung bewerten.<br />

Eine solche Vorgehensweise scheitert am methodischen <strong>und</strong> finanziellen<br />

Aufwand.<br />

Dennoch gibt es einige Anhaltspunkte für die Grössenordnungen, um<br />

die es beim Komplex Inspill geht. Einige <strong>Schweiz</strong>er Mediaagenturen<br />

haben für einzelne K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Kampagnen den Inspill berechnet.<br />

Dies wird jedoch nicht systematisch gemacht, weil die Mediaagenturen<br />

für Analysen der Werbeblock-Ratings ausländischer Sender in<br />

der <strong>Schweiz</strong> nicht auf eigene <strong>Daten</strong>bestände zurückgreifen können,<br />

sondern immer kostenpflichtige Zusatzauswertungen bei der Publicadata<br />

in Auftrag geben müssen.<br />

Als grober Richtwert für die erzielbaren GRPs lässt sich eine Spanne<br />

von 15 Prozent bis 35 Prozent der in Deutschland erzielten GRPs<br />

angeben. Das bedeutet: Wenn eine bestimmte Zielgruppe in<br />

Deutschland rein rechnerisch zu 100 Prozent erreicht wurde (= 100<br />

Gross Rating Points), wurden in der <strong>Schweiz</strong> in der gleichen Zielgruppe<br />

zwischen 15 <strong>und</strong> 35 GRPs erzielt, also ein geringerer Prozentsatz<br />

der Zielgruppe erreicht. Die Gründe für diesen Abschlag sind<br />

die niedrigere <strong>TV</strong>-Nutzung an sich, die anderen Nutzungsmuster von<br />

<strong>Schweiz</strong>er Zuschauern bei ausländischen Programmen <strong>und</strong> nicht<br />

zuletzt der teilweise Ersatz der Werbung durch <strong>Schweiz</strong>er Werbeblöcke<br />

bei den Werbefenstern. Die Spanne ergibt sich auch aufgr<strong>und</strong><br />

der unterschiedlichen Zielgruppenorientierung der einzelnen Kampagnen.<br />

Dabei gilt als grobe Faustregel: Je eingegrenzter <strong>und</strong> spezieller<br />

die Zielgruppe, umso geringer der Inspill-Effekt. Bei breit angelegten<br />

Zielgruppen <strong>und</strong> einer entsprechend breiten Streuung der Spots ist<br />

die Wahrscheinlichkeit, auch in der <strong>Schweiz</strong> nennenswerte Anteile<br />

der Zielgruppe zu erreichen, höher als bei engen Zielgruppen <strong>und</strong><br />

einer selektiven Platzierung von Spots. Allerdings gibt es auch hier<br />

wieder Ausnahmen von der Regel.<br />

Seite 53

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!