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Daten und Fakten zum TV-Werbemarkt Schweiz - Wirkstoff TV

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7. Das neue R<strong>TV</strong>G als Chance - Fazit <strong>und</strong> Ausblick<br />

Der <strong>Schweiz</strong>er <strong>TV</strong>-<strong>Werbemarkt</strong> war lange Zeit durch die Monopolstellung<br />

der SRG <strong>und</strong> durch eine Defensivstrategie der Medienpolitik<br />

im Hinblick auf private Anbieter gekennzeichnet. Das im Jahr 1992 in<br />

Kraft getretene R<strong>TV</strong>G schränkt den Handlungsspielraum der privaten<br />

<strong>TV</strong>-Anbieter mehr als in anderen europäischen Ländern ein.<br />

Durch die strengere Regelung der Unterbrecherwerbung können sich<br />

die <strong>Schweiz</strong>er Anbieter nicht dem Programm- <strong>und</strong> Werberhythmus<br />

der ausländischen Anbieter anpassen. Zudem ergeben sich Nachteile<br />

für den Audience flow zwischen den Einzelsendungen. Das Verbot<br />

von Alkoholwerbung im <strong>TV</strong> reduziert das Einnahmepotenzial der Veranstalter.<br />

Alkoholwerbung macht in anderen Ländern bis zu 5 Prozent<br />

der <strong>TV</strong>-Werbeeinnahmen aus.<br />

Dennoch sind die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des <strong>Schweiz</strong>er Privatfernsehens,<br />

auf der sprachregionalen wie der regional/lokalen<br />

Ebene, keineswegs nur auf die medienpolitischen Regelungen zurückzuführen.<br />

Die geringe Grösse der Märkte in Verbindung mit einer<br />

niedrigen <strong>TV</strong>-Nutzungsintensität <strong>und</strong> einer starken ausländischen<br />

Konkurrenz, auf die deutlich mehr als die Hälfte der <strong>TV</strong>-Nutzungszeit<br />

der Bevölkerung entfällt, sind nach wie vor die Hauptgründe für die<br />

wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Gerade angesichts der ungünstigen<br />

Marktbedingungen sind jedoch zusätzliche medienpolitische Beschränkungen,<br />

wie sie bisher durch die verschärften Werberegelungen<br />

bestehen, aus medienökonomischer Sicht problematisch.<br />

Die Botschaft <strong>zum</strong> neuen R<strong>TV</strong>G greift nun jedoch viele der aktuellen<br />

Probleme im <strong>Schweiz</strong>er <strong>TV</strong>-Markt auf <strong>und</strong> ist deshalb von fast allen<br />

Marktakteuren begrüsst worden. Die geplante Liberalisierung der<br />

Regelungen zur Alkohol- <strong>und</strong> Unterbrecherwerbung würde die<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Wirtschaftlichkeit von<br />

Privatr<strong>und</strong>funkprojekten direkt <strong>und</strong> indirekt verbessern.<br />

Direkte Verbesserungen ergeben sich vor allem für sprachregionale<br />

Anbieter. Diese wären bei einer Umsetzung der geplanten Regelungen<br />

ausländischen Veranstaltern weitgehend gleichgestellt, vor allem<br />

im Hinblick auf die Platzierungsmöglichkeiten der Werbung. Bei den<br />

Produkten, die beworben werden dürfen, bestünden allerdings nach<br />

wie vor stärkere Beschränkungen (nur leichte Alkoholika, keine<br />

politische Werbung).<br />

Die Liberalisierung der Unterbrecherwerbung gäbe den Werbefenstern<br />

zudem die Möglichkeit, die bisher auftretenden Inspill-Effekte zu<br />

reduzieren, da die Werbefenster weitere Werbeinseln mit <strong>Schweiz</strong>er<br />

Werbung überblenden könnten. Die werbetreibenden Unternehmen<br />

müssten sich ihren Werbedruck dann in der <strong>Schweiz</strong> einkaufen. Davon<br />

können die Werbefenster selbst, aber auch andere Anbieter von<br />

<strong>TV</strong>-Werbemöglichkeiten profitieren. Allerdings muss davon ausge-<br />

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