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jahresbericht 05_IH.xp - Museum Rietberg

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EF: (nickt) Ja, Mikrofone waren verboten. Das machte die Stimmung ganz intim.<br />

Und die Akustik war gut. Die Musiker waren auch über diese Art des Musizierens<br />

erfreut. Selten hatten sie die Gelegenheit, so eng miteinander aufzutreten. Sie<br />

schätzten die Nähe sehr.<br />

JB: Wer waren denn die berühmtesten Künstler, die hier aufgetreten sind?<br />

EF: Ich möchte an dieser Stelle hervorheben, dass Ravi Shankars erstes Konzert<br />

nach Ende des Zweiten Weltkriegs in der Schweiz, wenn nicht sogar in Europa,<br />

im <strong>Museum</strong> <strong>Rietberg</strong> stattfand. Diese Ehre ging auf die enge freundschaftliche<br />

Bindung zwischen Alice und Georgette Boner, Ravi und Uday Shankar zurück.<br />

CH: Ich kann mich bestens an die Sängerin Lakhshmi Shankar, an Pandit Hariprasad<br />

Chaurasia, an das Konzert von Zakir Hussain and Sultan Kahn erinnern.<br />

Ein absolutes Highlight war auch der Sänger Maharajapuram Santanam mit seinen<br />

vier oder fünf Musikern. Phänomenal waren natürlich auch die Konzerte von<br />

Pandit Bhimsen Joshi. Es ist schon toll, wenn man durch eine CD-Abteilung für<br />

klassische indische Musik in einem Musikgeschäft gehen und dabei sagen kann:<br />

Alle diese Musiker waren schon bei uns!<br />

JB: Und wann übernahm Chandra die indischen Konzerte?<br />

CH: Das war Ende der Achtzigerjahre. Eberhard fragte mich, ob ich ein Konzert<br />

mit Shalil Shankar betreuen würde. Andrea Kuprecht unterstützte mich damals sehr.<br />

EF: Ja, vorher betreute ich mit meiner Frau Barbara die Künstler. Sie schliefen und<br />

assen bei uns. Das sollte sich nun ändern: Chandra übernahm die gesamte Korrespondenz,<br />

sie wählte die Künstler selbstständig aus und kümmerte sich auch<br />

noch um ihre Unterbringung. Während ich vorher nur eine kleine Gruppe von Musikern<br />

kannte, wurde das <strong>Rietberg</strong> in Indien schnell als attraktiver Aufführungsort<br />

bekannt. Sie holte verstärkt auch Musiker aus Südindien nach Zürich.<br />

CH: Unsere Konzerte wurden am Anfang sogar regelmässig in der NZZ besprochen.<br />

Allerdings wurden später lediglich nur noch die Konzerttermine erwähnt. Zu<br />

unserem Ärger unter der Rubrik «Volksmusik», ein Umstand, mit dem wir nicht zufrieden<br />

waren. Wir haben in der Anfangszeit auch immer Interviews mit den Musikern<br />

gemacht, die wir dann im Newsletter der SIG veröffentlichten!<br />

JB: Und wann ging es in die Park-Villa?<br />

EF: Das war 1994, bei einem Eröffnungskonzert mit Pandit Hariprasad Chaurasia.<br />

Mit dem Umzug änderte sich allerdings die Atmosphäre, es war nicht mehr so intim<br />

wie vorher. Aber für mich als <strong>Museum</strong>smensch war das eine eindeutige Verbesserung.<br />

Ich brauchte nun nicht jedes Mal den Afrika-Saal räumen zu lassen.<br />

Mit dem Umzug kam auch eine wichtige Neuerung: Seit dieser Zeit bieten Aditi<br />

und Gautam Sengupta in den Pausen Samosas und Tee an. Denn die Pausen waren<br />

zu kurz, um in die Cafeteria zu gehen. Also brauchte es etwas anderes.<br />

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