jahresbericht 05_IH.xp - Museum Rietberg
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Danteshvari auf Elefant (Abb. siehe S. 66)<br />
Indien, Bastar-Gebiet, 20. Jahrhundert<br />
Kupferlegierung, H. 42 cm; 2009.1244<br />
Provenienz: Kunsthandel, Indien (vor 1990); Sammlung Jean-Pierre und Dorothea Zehnder<br />
Geschenk Jean-Pierre und Dorothea Zehnder<br />
Exemplarisch für die gesammte Schenkung soll hier eine besonders schöne Figur<br />
herausgehoben und vorgestellt werden. Sie zeigt die Göttin Danteshvari, eine<br />
Göttin aus dem Bastar-Gebiet, die auf einem Elefanten reitet. Danteshvari entspricht<br />
der hinduistischen Göttin Durga, also der Gefährtin des Gottes Shiva. Im<br />
Bastar-Gebiet ist sie seit Hunderten von Jahren die Patronin des Königsgeschlechts<br />
der Kakatiya, Staatsgöttin und Schutzgöttin der Dörfer. Bis heute wird ihr alljährlich<br />
ein Fest in Jadgalpur, dem Residenzort der Raja-Familie, gewidmet: Mit dem<br />
Dashara-Fest feiert man ihren Sieg über den Büffeldämon Mahisha.<br />
Literatur: Mallebrein, Cornelia und Wibke Lobo, Darshan – Blickkontakte mit indischen Göttern: Die<br />
ländliche und tribale Tradition, Veröffentlichungen des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde Berlin, Bd. 67,<br />
Berlin und Potsdam: <strong>Museum</strong> für Völkerkunde/UNZE Verlagsgesellschaft, 1998<br />
Mallebrein, Cornelia und Gisela Völger (Hrsg.), Die anderen Götter: Volks- und Stammesbronzen<br />
aus Indien, Ethnologica, Neue Folge 17, Köln: Rautenstrauch-Joest-<strong>Museum</strong>, 1993<br />
Postel, Michel und Zarine Cooper, Bastar Folk Art: Shrines, Figurines and Memorials, Mumbai:<br />
Franco-Indian Research Pvt. Ltd, 1999<br />
Figur eines Muni<br />
Indien, Tamil Nadu, Distrikt Pudukottai, 20. Jahrhundert<br />
Kupferlegierung, H. 33 cm; 2009.1418<br />
Provenienz: erworben durch Jean-Pierre Zehnder zwischen 1989 und 1995 in Indien<br />
Geschenk Jean-Pierre und Dorothea Zehnder<br />
Vermutlich handelt es sich bei dieser Figur um eine Abbildung des Gottes Muni.<br />
Leider ist sehr wenig über diesen Gott bekannt, der je nach Gegend anders genannt<br />
wird. Typischerweise wird Muni mit der Wildnis assoziiert, er besitzt magische<br />
Kräfte, lebt in Askese und gilt als gefährlich. Die ihm zugeordnete Farbe ist<br />
Rot, und er trägt meistens shivaitische Zeichen auf der Stirn. Muni steht meistens<br />
am Eingang eines Tempelgeländes. Oft gleicht seine Ikonografie derjenigen der<br />
Torwächter. Muni erhält nichtvegetarische Opfergaben, auch Cannabis und Zigar -<br />
ren, manchmal sogar Alkohol.<br />
Literatur: Masilamani-Meyer, Eveline, Guardians of Tamil Nadu: Folk Deities, Folk Religion, Hindu<br />
Themes, Halle: Verlag der Franckeschen Stiftungen, 2009<br />
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