jahresbericht 05_IH.xp - Museum Rietberg
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Gewebte Stoffe<br />
Auch komplexe Seiden- und Baumwollgewebe wurden in Gujarat meist auf einfachen<br />
Grubenwebstühlen angefertigt. Mit mehrfarbigen Kett- und Eintragfäden sind<br />
vielfarbige Stoffe, oft unter Hinzuziehung zusätzlicher Fadensysteme für Broschu -<br />
ren, gewebt worden. In Ahmedabad und Surat wurden Jahrhunderte lang kostba -<br />
re mit Silber- und Goldfäden broschierte Saris, aber auch reiche Brokatstoffe für<br />
Zeremonien und Stoffbahnen für Röcke, Kissen und Wandbehänge gewebt, die<br />
in ganz Gujarat als Prestigegüter beliebt waren und oft zur Aussteuer einer Braut<br />
gehörten. Erst in jüngerer Zeit wurden in Ahmedabad preisgünstigere Hochzeit-<br />
Saris in Varanasi bestellt, was zum Erliegen der lokalen Weberei von Brokatstoffen<br />
führte.<br />
2009.37–50 Hochzeits-Saris, Hüfttücher und Tücher für Adivasi in Orissa (Kondh, Bondo und<br />
Gadaba)<br />
2009.184–243 Brokatgewebe aus Gujarat, Varanasi, Paithan, u.a.<br />
Beispiel 7<br />
Brokatstoff<br />
Nordindien, Ahmedabad (?), Anfang<br />
20. Jahrhundert (?)<br />
Hellblaue und blauviolette Seide und<br />
Goldfaden, 402�69 cm; 2009.190<br />
Provenienz: Privatsammlung, Ahmedabad<br />
Geschenk Eberhard und Barbara Fischer<br />
58<br />
Auf rotviolettem seidenem Grund finden sich<br />
mit Silberfaden broschierte Blumen- und<br />
Früchtemuster; dazwischen sind mit hell blau -<br />
em und blauviolettem Seidenfaden kleine<br />
Broschurmuster eingewebt, deren Schuss -<br />
fäden auf der der Rückseite flottieren (Fekwa-<br />
Technik). Die Herkunft der intakten Stoffbahn<br />
ist unsicher. In Ahmedabad wurde erklärt,<br />
sol che Textilien seien zu Beginn des 20. Jahr -<br />
hunderts lokal angefertigt worden.