Vegetarisch fit 07/2023

Fotos: freepik (2), shutterstock (2)
Schon 100 Gramm Spitzkohl oder
Weißkohl decken den halben bis ganzen
Tagesbedarf an Vitamin C. Bei sehr
langem Kochen geht dieser wichtige
Nährstoff allerdings auch bei Kohlgemüse
ins Kochwasser. Allerdings ist
das Vitamin C im Kohl in einer Vorstufe
gebunden, die durch leichte
Erhitzung sogar erst freigesetzt wird.
Daneben liefert Kohlgemüse aber
auch Ballaststoffe, Betacarotin,
B-Vitamine, Folsäure sowie Kalium und
Kalzium, Eisen und Senfölglykoside.
Sauerkraut ist in Europa immer noch
beliebt, in Asien ist es fermentierter
Chinakohl, der zu scharfem Kimchi
verarbeitet wird. Roh sollte man Weißkohl
nicht viel verzehren, da Magenbeschwerden
auftreten können. Aber
gekocht oder gebraten ist er unbedenklich,
wie bei Kohlrouladen. Spitzkohl ist
bekömmlicher, da in ihm weniger
blähende Stoffe enthalten sind. Am
bekömmlichsten ist Blumenkohl.
Generell kann man Kohlgemüse mit
Kümmel, Anis, Bohnenkraut, Fenchel
oder Majoran würzen, was den
Blähungen entgegenwirkt.
Auch Brokkoli zählt zu den Kohlgemüsen.
Er ist sehr gesund, denn er
enthält viel Vitamin C, K und Betacarotin.
Zudem hat er von allen
Kohlsorten den höchsten Anteil an
entzündungshemmenden Senfölglykosiden.
Und anders als die meisten
Gemüsesorten hat Brokkoli viel Eisen,
Kupfer und Kalzium zu bieten.
Grünkohl wurde in den letzten
Jahren zum Trendgemüse. Er hat
besonders viel Eiweiß. Nach dem Möhrengemüse
hat Grünkohl zudem den
zweithöchsten Anteil am Provitamin A
für die Augengesundheit in petto.
Rosenkohl, den man übrigens bei
Gicht meiden soll, enthält viele cholesterinsenkende
und verdauungsfördernde
Bitterstoffe sowie recht große
Mengen an Senfölglykosiden. Blumenkohl
kennen wir alle als weiß – doch
wussten Sie, dass es auch
grüne und violette Varianten
gibt? Romanesco, auch Türmchenkohl
genannt, ist eine Art
Blumenkohl, allerdings ist er
deutlich weniger verbreitet als
andere Kohlsorten.
Sehr beliebt bei uns ist auch
Kohlrabi, der besonders robust
ist und sogar Frost verträgt. Auch
Kohlrabi gibt es nicht nur in Weiß,
sondern auch in Lila – doch in den
allermeisten Supermärkten werden Sie
nur den weißen finden. Wirsing ist eine
weitere Kohlsorte. Chinakohl ist hierzulande
gut erhältlich, das Gleiche gilt
mittlerweile auch für dessen nahen
Verwandten Pak Choi, in Deutschland
auch als Chinesischer Senfkohl oder
Chinesischer Blätterkohl bekannt.
Weniger bekannt ist der Gemüse-Kohl,
dessen Wildform auf Helgoland zu finden
ist. Auch Schwarzkohl ist nicht
weit verbreitet. Er ist süßer und milder
als Grünkohl, aber dennoch würzig.
Ein Neuling in der Kohlgemeinde ist
die Sorte Flower Sprout, eine Kreuzung
aus Grünkohl und Rosenkohl. Er hatte
erst 2010 in Großbritannien seinen
Geburtstag. Der auch Kalette genannte
und auch in Norddeutschland angebaute
Kohl ist vom Geschmack her
milder als Rosenkohl, hat eine sehr
kurze Garzeit und ist durch die Blütenform
recht hübsch und dekorativ.
Viele Speisen sind ohne Kohl
undenkbar, vor allem deftige Herbstund
Wintergerichte werden
geschmacklich zum Beispiel durch
Rotkohl mitgetragen. Im Sommer ist
Krautsalat beim Grillen beliebt. Alle
Kohlsorten eignen sich nicht nur als
Gemüsebeilage auf dem Teller, sondern
auch bestens als Zutat in Suppen und
Eintöpfen – zumal trotz Kochen noch
einiges an Mineralstoffen und Spurenelementen
enthalten bleibt. Durch die
große Vielfalt an Sorten kann uns auch
nicht so schnell langweilig werden.
Das klingt doch alles nach einer
runden Sache!
Text: Karoline Sielski
vegetarisch fit I 31