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doch zumindest auf dem Tisch sollte<br />
eine andere Welt zugegen sein. Ich<br />
machte gebackene Süßkartoffel würfel<br />
und Gemüsebratlinge mit Mais und<br />
Paprika, zu denen ein selbst gemachtes<br />
Mangochutney und Limettensaft<br />
gereicht wurde. Zudem gab es einen<br />
Cuba Libre mit Zuckerrand am Glas<br />
und Schirmchen. Als Nachtisch tischte<br />
ich ein Schokomousse auf Kokosbasis<br />
auf. Es schmeckte alles köstlich! In<br />
meiner Erinnerung war dies eins der<br />
besten Weihnachtsessen, die ich selbst<br />
zubereitet<br />
habe.<br />
Wahr-<br />
scheinlich<br />
war das auch so, weil ich<br />
mich wegen des zu diesem Anlass außergewöhnlichen<br />
Gerichts so gut daran<br />
erinnern kann. Und es schmeckte<br />
wirklich lecker, und die Abwechslung<br />
tat meinem Gemüt einfach gut.<br />
Es muss was<br />
Besonderes sein!<br />
Es gibt schließlich verschiedene Menschentypen<br />
– auch was das Essen und<br />
diesbezüglich den Umgang mit wiederkehrenden<br />
Festlichkeiten wie Weihnachten<br />
betrifft. Die einen brauchen<br />
Abwechslung – zu diesen gehöre ich.<br />
Die anderen essen einfach, was aufgetischt<br />
wird, und sind froh, nichts selbst<br />
machen zu müssen. Und dann gibt es<br />
Menschen, die sich sehr an<br />
Traditionen erfreuen, sie lebendig<br />
halten wollen, sich an<br />
der immer gleichen Umsetzung<br />
dieser Traditionen erfreuen<br />
und dabei in besonderem<br />
Maße positive Gefühle erfahren.<br />
Letzteres kommt bei mir auch<br />
vor. Da ich aufwendige Menüs<br />
zu Weihnachten von zu Hause<br />
gewohnt bin, muss das Essen<br />
für mich auch festlich sein. Ich<br />
schätze zwar die Bescheidenheit<br />
von Würstchen und Kartoffelsalat,<br />
aber für mich persönlich ist das<br />
einfach nicht besonders genug<br />
für das Fest. Zudem koche<br />
ich zu gern, um es gerade zu<br />
Weihnachten so einfach zu<br />
halten, dass ich fast nichts<br />
machen muss. Da war<br />
mir das karibische Menü<br />
doch lieber. Man muss<br />
sich nur trauen, mal etwas<br />
anderes zu machen<br />
– und sich gegebenenfalls<br />
durchsetzen, falls ein Familienmitglied<br />
sich<br />
gegen Neues zum Fest<br />
wehrt. Ich meine: Bewegen Sie<br />
sich mal raus aus der Routine – und<br />
probieren Sie mal eine<br />
Abwechslung, mit der<br />
Sie auch schöne neue Erinnerungen<br />
schaffen. Oder vielleicht<br />
sogar eine neue Tradition<br />
begründen. Denn<br />
alles hat einmal<br />
angefangen.<br />
Text: Karoline<br />
Sielski<br />
vegetarisch <strong>fit</strong> I 65