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Jahrb. <strong>Bochum</strong>er Bot. Ver. 1 114-133 2010<br />

E<strong>in</strong> Paradigmenwechsel zeichnet sich <strong>in</strong> der Taxonomie der Wiesen-Flockenblumen i. w. S. ab,<br />

nachdem BUTTLER & HAND (2008) nach der "Werkstatt"-Bearbeitung des Verf. (LOOS 2000b/2006b) als<br />

Erste ebenfalls die westeuropäischen Verhältnisse, die E<strong>in</strong>fluss auf das Sippen<strong>in</strong>ventar im Westen<br />

Deutschlands zeigen, zum<strong>in</strong>dest nom<strong>in</strong>ell als Grundlage für e<strong>in</strong>e Neubearbeitung e<strong>in</strong>beziehen, was<br />

zuvor <strong>in</strong> der deutschen Literatur geflissentlich ignoriert wurde (z. B. <strong>in</strong> der "Standardliste" durch<br />

OCHSMANN 1998). E<strong>in</strong>e Revision der Gruppe, die Verf. nach Anregung durch E. PATZKE seit vielen<br />

Jahren betreibt, ist langwierig, wenn ihr Gesamtareal berücksichtigt wird – allerd<strong>in</strong>gs kann nur so<br />

h<strong>in</strong>reichende Klarheit über den taxonomischen Wert der zahllosen diesbezüglichen Namen geschaffen<br />

werden. Es ist geplant, demnächst mit e<strong>in</strong>er sich wohl auf längere Sicht h<strong>in</strong>ziehenden Serie an<br />

Revisions- und Monographiearbeiten auch publikatorisch zu beg<strong>in</strong>nen, um so für die Kartierer e<strong>in</strong>e<br />

brauchbare Grundlage zu schaffen. E<strong>in</strong>ige neue Namen wurden bereits nicht validiert bei LOOS<br />

(2000b/2006b) verwendet, darunter Centaurea pannonica subsp. approximata. Angesichts der lückenlosen<br />

Übergänge im Überschneidungsbereich mit C. pannonica (HEUFF.) SIMONK. s. str. und e<strong>in</strong>er<br />

vergleichbaren Aufblühzeit (das e<strong>in</strong>zige sichere Unterscheidungsmerkmal ist die Form der<br />

Blattspreite) wird diese Sippe am besten als Unterart von C. pannonica e<strong>in</strong>gestuft. Das Verhältnis zu<br />

den nahe verwandten Sippen C. substituta CZEREP. (<strong>in</strong> Deutschland viel <strong>in</strong> E<strong>in</strong>saaten!) und C. v<strong>in</strong>yalsii<br />

SENNEN bedarf noch weiterer Studien. Etwas Unklarheit besteht h<strong>in</strong>sichtlich der Autorenschaft des<br />

Namens approximata, dem mitunter im Artrang der Autorenname GRENIER (GREN.) zugeordnet wird<br />

(so auch noch bei LOOS 2000b/2006b). Nach e<strong>in</strong>gehendem Studium der von mir überblickten<br />

e<strong>in</strong>schlägigen Literatur sche<strong>in</strong>t jedoch oben genanntes Basionym die erste gültige Erwähnung des<br />

Namens zu se<strong>in</strong>, auch wenn GRENIER den Namen zuvor bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Exsikkatenwerk von F. W.<br />

SCHULTZ, allerd<strong>in</strong>gs im Artrang, als Nomen nudum verwendet hat. Bei C. decipiens subsp. microptilon<br />

liegt e<strong>in</strong> vergleichbarer Fall vor: Zwar wurde der Name überwiegend im Artrang (C. microptilon<br />

(GODR.) GREN. & GODR.) verwendet (auch bei LOOS 2000b, was ohne nochmalige Konsultation des<br />

Verf. <strong>in</strong> der 2. Auflage e<strong>in</strong>fach nur wiederholt wurde), aber vielfach hatten die Autoren die falsche<br />

Sippe vor Augen oder haben den Namen gänzlich ohne Kenntnis e<strong>in</strong>er mutmaßlich zugehörigen<br />

Sippe schlicht lediglich referiert. Inzwischen wurde nach Studien von Typusmaterial und Populationen<br />

<strong>in</strong> der Typusregion geklärt, dass die Sippe im Überschneidungsbereich mit dem Areal von C.<br />

decipiens THUILL. s. str., mit der sie die relativ (mittel-)späte Aufblühzeit teilt, alle denkbaren<br />

Übergangstypen bildet und beide dort (z. B. <strong>in</strong> Lothr<strong>in</strong>gen und Teilen des Trierer Beckens) nicht<br />

ause<strong>in</strong>anderzuhalten s<strong>in</strong>d (e<strong>in</strong>ziges Differentialmerkmal zwischen beiden Sippen ist sonst der<br />

Krümmungsgrad der Hüllblattanhängsel). Infolgedessen wird sie hier <strong>in</strong> den Unterartrang<br />

umkomb<strong>in</strong>iert.<br />

Centunculus pulcherrimus BÜSCHER & G. H. LOOS, nom. (et comb.) nov.<br />

≡ Anagallis tenella L., Mant. Pl. Altera: 335, 1771.<br />

Bei konsequenter Anwendung der Befunde aus den Untersuchungen von MANNS & ANDERBERG (2005,<br />

2007) und ANDERBERG & al. (2007) lässt sich die Gattung Anagallis zweiteilen (besser als e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>igung<br />

mit Lysimachia s. latiss. und anderen Gattungen, was bei MANNS & ANDERBERG 2009<br />

geschieht), wobei zahlreiche (außereuropäische) Arten dann zu Centunculus überzuführen s<strong>in</strong>d. In<br />

Mitteleuropa betrifft dies (neben der Typusart Centunculus m<strong>in</strong>imus L.) nur das Zarte Gauchheil, das<br />

e<strong>in</strong> neues Epitheton bekommen muss, weil e<strong>in</strong> Centunculus tenellus DUBY bereits beschrieben ist.<br />

×Comagaria BÜSCHER & G. H. LOOS, nothogen. nov. pro hybr. Comarum × Fragaria<br />

Typus: ×Comagaria rosea (MABB.) BÜSCHER & G. H. LOOS ≡ Potentilla ×rosea MABB. [vide<br />

<strong>in</strong>fra]<br />

Nothotaxon ex Comaro et Fragaria exortum, <strong>in</strong>ter parentes ± medium. Folia 3-nata,<br />

fragarioidea. Corolla rosea.<br />

×Comagaria rosea (MABB.) BÜSCHER & G. H. LOOS, comb. nov.<br />

Basionym: Potentilla ×rosea MABB., Telopea 9 (4): 798, 2002, pro hybr. Comarum palustre L.<br />

(Potentilla palustris (L.) SCOP.) × Fragaria ×ananassa DUCH. ex ROZIER (Potentilla<br />

×ananassa (DUCH. ex ROZIER) MABB.)<br />

Diese zeitweilig sehr verbreitet <strong>in</strong> der cv. Frel unter dem Handelsnamen "P<strong>in</strong>k Panda" als Zierpflanze<br />

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