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Jahrb. <strong>Bochum</strong>er Bot. Ver. 1 7-53 2010<br />

(Myosotis discolor), Acker-M<strong>in</strong>ze (Mentha arvensis), Kle<strong>in</strong>em Vogelfuß (Ornithopus<br />

perpusillus), Kle<strong>in</strong>em Habichtskraut (Hieracium pilosella) und Niederliegendem Johanniskraut<br />

(Hypericum humifusum). Die Bedeutung dieser Wiesen für <strong>Bochum</strong> wurde im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er Diplomarbeit von ULRIKE LEHMANN-GOOS (GOOS 1998) herausgestellt, e<strong>in</strong>e<br />

Zusammenfassung der bedeutsamen floristischen Funde später veröffentlicht (JAGEL &<br />

GOOS 2002).<br />

Abb. 21: Wertvoller Magerrasen am Kalwes südlich der Abb. 22: Artenarmes, überdüngtes Grünland ("Gras-<br />

Hochschule <strong>Bochum</strong>, von e<strong>in</strong>em Acker durchbrochen acker") auf der Stiepeler Haar im Süden <strong>Bochum</strong>s.<br />

(2009, A. JAGEL). Im H<strong>in</strong>tergrund die Ruhr-Universität (2009, A. JAGEL).<br />

Die Gesamtfläche des Grünlands im Stadtgebiet ist von etwa 20 % zu HUMPERTs Zeiten auf<br />

heute ca. 6,5 % zurückgegangen (BSÖR 2002). Das noch vorhandene Grünland wird, auch<br />

auf den natürlicherweise nährstoffarmen Standorten im <strong>Bochum</strong>er Süden, heute so stark<br />

gedüngt, dass es für das Auftreten seltener Arten wertlos geworden ist. So ist die Bezeichnung<br />

"Grün"land hier wirklich wörtlich zu nehmen: In ihm ist neben e<strong>in</strong>igen im Frühjahr<br />

blühenden, stickstoffliebenden Löwenzahn-Arten kaum e<strong>in</strong>e andersfarbig blühende Art zu<br />

f<strong>in</strong>den. Hier ist die Bezeichnung "Grasacker" zutreffender als der Begriff "Wiese", denn es<br />

dom<strong>in</strong>ieren aus landwirtschaftlicher Sicht (nicht aber aus naturschutzfachlicher Sicht!) wertvolle<br />

Gräser, d. h. Futtergräser. Noch artenärmer s<strong>in</strong>d nur noch die <strong>in</strong>tensiv gepflegten<br />

Golfplatzrasen <strong>in</strong> Stiepel.<br />

2.3 Gewässer<br />

"… Klares Wasser führt auch der recht kle<strong>in</strong>e, oft versiegende Gebirgsbach bei Querenburg,<br />

während andere Bäche nur Wasser aus Zechen oder solches haben, das mit Abfällen aus<br />

<strong>in</strong>dustriellen Werken gesättigt ist." (HUMPERT 1887: 7).<br />

"… Jetzt heißt er allgeme<strong>in</strong> Ölbach. Öl, Ahl, Uhl bedeutet Sumpf. Es ist also e<strong>in</strong> Bach, der <strong>in</strong><br />

feuchtem Wiesengrund fließt. Heute ist er tatsächlich durch Industrie- und andere Abwässer<br />

(Lothr<strong>in</strong>gen, Harpener Bergbau, Mansfeld, Dannenbaum) e<strong>in</strong> richtiger übelriechender,<br />

schwarzer Ahlbach geworden, der übelste Verschmutzer der Ruhr, der glücklicherweise<br />

meist abseits von menschlichen Besiedlungen se<strong>in</strong>en schmierigen Weg zieht". (LEICH 1954).<br />

Parallel zur Hochphase der Zechen erreichte der Zustand der Gewässer <strong>in</strong> <strong>Bochum</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Tiefpunkt. Die Zechenabwässer wurden ungefiltert <strong>in</strong> die Bäche geleitet und gelangten<br />

letztlich zusammen mit den städtischen Abwässern <strong>in</strong> Emscher und Ruhr. E<strong>in</strong>e solche Situation<br />

bestand weitestgehend schon zu HUMPERTs Zeiten.<br />

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