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Jahrb. <strong>Bochum</strong>er Bot. Ver. 1 199-206 2010<br />

e<strong>in</strong>em Diskus (Gewebepolster der Blütenachse) sitzt (Abb. 3). An diesem Diskus wird<br />

reichlich Nektar für die bestäubenden Insekten abgesondert. Im Querschnitt durch e<strong>in</strong>en<br />

jungen Fruchtknoten s<strong>in</strong>d 5 bis 10 (12) mite<strong>in</strong>ander verwachsene Fruchtblätter mit Samenanlagen<br />

zu erkennen (Abb. 3).<br />

Abb. 2: Blüte e<strong>in</strong>er Apfels<strong>in</strong>e (Foto: A. HÖGGEMEIER).<br />

Abb. 4: Drüsenreiche Oberfläche e<strong>in</strong>er Pampelmuse<br />

(Foto: A. JAGEL).<br />

– 200 –<br />

Abb. 3: Fruchtknoten e<strong>in</strong>er Apfels<strong>in</strong>e im Querschnitt<br />

(Fotos: A. HÖGGEMEIER).<br />

Bei genauem H<strong>in</strong>sehen sieht man an allen<br />

Blütenorganen Öldrüsen, die den starken<br />

Blütenduft verursachen. Auch Blätter und<br />

Fruchtschale haben Öldrüsen (Abb. 4) –<br />

e<strong>in</strong> kennzeichnendes Merkmal für diese<br />

Gattung sowie für die ganze Familie der<br />

Rutaceae, zu der Citrus gehört. Die e<strong>in</strong>zige<br />

auch <strong>in</strong> Deutschland heimische Art dieser<br />

Famile ist der ebenfalls stark drüsige<br />

Diptam (Dictamnus albus)<br />

Bei den Früchten handelt es sich um e<strong>in</strong>e Sonderform von Beeren. Entsprechend der Anzahl<br />

der Fruchtblätter gliedern sie sich <strong>in</strong> Segmente, Spalten oder Schnitze genannt, die durch<br />

den <strong>in</strong>neren Teil der Fruchtwand (= Endokarp) als dünne Haut vone<strong>in</strong>ander getrennt s<strong>in</strong>d.<br />

Der weiße mittlere Bereich der Fruchtwand (= Mesokarp) wird bei der Reife schwammig und<br />

zerfällt, so dass sich dieser zusammen mit der äußeren gelben Fruchtwandschicht<br />

(= Exokarp) leicht abschälen lässt. Die Schnitze s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt gesehen mit Fruchtfleisch<br />

ausgefüllt, der sog. Pulpa. Sie besteht aus e<strong>in</strong>zelnen dicht liegenden Saftschläuchen, die<br />

sich bei der heranreifenden Frucht aus dem Endokarp bilden (Abb. 5-7).<br />

Selten treten Mutationen auf, wo die e<strong>in</strong>zelnen Segmente durch e<strong>in</strong>e vollständige Fruchtwand<br />

vollkommen vone<strong>in</strong>ander getrennt s<strong>in</strong>d (Abb. 8). E<strong>in</strong>e Varietät der Zitronatzitrone wird<br />

als "Buddhas Hand" bezeichnet (Abb. 9) und dient <strong>in</strong> Ostasien neben Zier- und Speisezwecken<br />

auch Kultzwecken.<br />

Für die Früchte, sog. Endokarpbeeren, f<strong>in</strong>det man manchmal auch die Bezeichnung<br />

“Hesperidium”. Sie wurde von LINNÉ e<strong>in</strong>geführt <strong>in</strong> Anspielung auf die Gärten der Hesperiden,<br />

Naturgeister der griechischen Mythologie, die Bäume mit goldenen Früchten besaßen.<br />

E<strong>in</strong>ige Sorten entwickeln auch ohne Bestäubung (parthenokarp) Früchte. Diese s<strong>in</strong>d<br />

besonders beliebt für den Frischverzehr, da sie kernlos s<strong>in</strong>d.

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