Wer angesichts dieser unmenschlichen Sinnlosigkeit der Arbeit von ·einer Humanisierung der Arbeit redet, der redet von der Humanisierung der Sinnlosigkeit. Bedenkt man noch, daß die Lohnarbeit die Konkurrenz unter den lohnarbeitenden Menschen begründet, dann heißt Humanisierung der Arbeit Humanisierung der Konkurrenz. Man könnte auch der Humanisierung des Krieges das Wort reden. Makaber wird es dann, wenn die Menschen arbeitslos sind, also auf keinem Lohnarbeitsplatz mehr ihre Zeit sinnlos verbringen können, und wenn sie als «Arbeits-lose» der guten alten Zeit nachtrauern, in der sie noch sinnlos arbeiten durften. Aber sie müssen trauern, weil sie von der Sinnlosigkeit, <strong>für</strong> die sie einen kargen Lohn bekamen, leben müssen. Gegenwärtig wird fast jede Tätigkeit zur Arbeit erklärt. Ich habe einige dieser Arbeitsarten gesammelt und schreibe sie so wahllos und sinnlos geordnet untereinander, wie sie sind: Lohnarbeit, Beziehungsarbeit, Sozialarbeit, Mordsarbeit, Gefühlsarbeit, Kopfarbeit, Geistesarbeit, Handarbeit, Körperarbeit, Nachtarbeit, Tagarbeit, Lernarbeit, Gesprächsarbeit, Trauerarbeit, Schwerstarbeit, Schattenarbeit, Eigenarbeit, Zerstörungsarbeit, Traumarbeit, Kanalarbeit, Kärrnerarbeit, Gesundheitsarbeit, Hausarbeit meist der Frauen, Hausarbeit der Schüler, Bergarbeit, Metallarbeit, Holzarbeit, Waldarbeit, Feldarbeit, Bildungsarbeit, 123
Drogenarbeit, Schreibarbeit, Gefangenenarbeit, Sklavenarbeit, Klassenarbeit, Unterhaltungsarbeit, Informationsarbeit, Schwarzarbeit, Politarbeit, Theaterarbeit, Spielarbeit, Abarbeit, Kinderarbeit der Pädagogen, Kinderarbeit der Kinder, Gartenarbeit, Gastarbeit, Leiharbeit, Kurzarbeit, Heimarbeit. Man kann also aus allem eine Arbeit machen. Arbeit ist es dann, wenn es weh tut und etwas anderes bringen soll als das, was es wirklich ist. «Maloche» sagen die Arbeiter. Arbeit sagt man zu einer Tätigkeit auch dann, wenn man ihre Bedeutung hervorheben will. Arbeit nennt man eine Tätigkeit auch dann, wenn man keine Zeit <strong>für</strong> etwas anderes haben will: man muß ja arbeiten. Arbeit ist eine große Notwendigkeit und eine dümmliche Entschuldigung. Wenn jemand nicht arbeiten will, geht das nur, wenn er krank ist oder: arbeits-los. Dann gibt es noch Arbeiten, die heißen nicht so. Sie heißen Dienst und Sorge. Schuldienst, Wehrdienst, Gottesdienst, Kriegsdienst, Kundendienst, Staatsdienst, Zivildienst, Polizeidienst. Seelsorge, Fürsorge, Vorsorge, Nachsorge, Entsorge oder Endsorge. 124
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Autobahn kam, die den Gang kreuzte.
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«Emile, au weia.» Wie konnte man
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der «Mut zur Erziehung» verlassen
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Sprache etwas über die Realitat, z
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fängnisse, Kasernen oder Krankenh
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tisch, wo sind sie jetzt? Rasen sie
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Das vergeß ich nie. Matt war ich,
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Elisabeth folgte damals mit einigen
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das frauenfeindlichste System der M
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wollte das Kind. Zwei von ihnen hab
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freiwilligen Teilnahme zog bei ihne
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Dableiben zum Abhauen Mario, Jeepne
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geht es vielleicht noch gut. Aber v
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wirksameres «Bildungssystem», in
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nichts von der Kraft der Erde, die
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Erziehung und Schule Ivan D.lllich