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Hohe Schule» für Lehrer - Johannes Beck

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ler, hektische Nichtstuer, herz- und seelenkranke Gesundheitsapostel,<br />

Wüteriche, Egoisten, waffenstarrende Alleinherrscher, rasende Ruhesicherer,<br />

lieblose Liebhaber, ängstliche Kraftprotze, überhebliche Untertanen,<br />

verschlagene, schlaue Übersohrhauer, nichtskönnende Alleskönner,<br />

alleswissende Nichtswisser, phantasielose Phantasten, ohnmächtige<br />

Machthaber, haltlose Unterhalter, naturliebende Naturzerstörer, kinderliebende<br />

Mißhandler, ruhelose Ruhesuchende, friedlose Friedensfreunde.<br />

Immerhin, Jean, Du siehst, sie suchen noch etwas. Sie suchen auch<br />

etwas, was richtig ist. Aber alles geht kaputt auf dieser Suche. Du hattest<br />

schon recht: Alles verkommt unter ihren Händen. Wahrscheinlich liegt<br />

das daran, daß sie nicht mehr selbst handeln. Es wird mit ihnen gehandelt<br />

und <strong>für</strong> sie gehandelt. Sie haben sich eine Technik geschaffen, mit der<br />

einige das Gute wollten und stets das Böse schafften. Sie haben sich auch<br />

eine Verwaltung da<strong>für</strong> geschaffen, die wie die Technik funktioniert, also<br />

genauso. Sie haben sich ihr verschreiben müssen, und jetzt bestimmt sie,<br />

wie der Karren immer bergab läuft. Die Menschen haben die Technik<br />

geschaffen, jetzt schafft die Technik die Menschen. Also wäre es an der<br />

Zeit, diese Art von Technik abzuschaffen.<br />

Um Ruhe vor ihrem eigenen Werk zu finden, müssen die ruhelosen<br />

Ruhesucher riesige Krachflugzeuge bauen und besteigen, um in ruhigere<br />

Weltgegenden zu düsen, dort den gleichen Krach einzuführen, vor dem<br />

sie dann wieder fliehen müssen. Um sich körperlich fit zu erhalten, was<br />

bei ihrer einseitigen Arbeit kaum geht, müssen sie noch mehr und noch<br />

spezialisierter einseitig arbeiten, um sich die notwendigen Geräte und<br />

Mittel leisten zu können, die den Mangel beheben sollen. Um ein Leben<br />

in Natur zu erleben, müssen sie den Fernseher anknipsen, in dem sie alles<br />

ganz nahe sehen, was sie so weit weggeschafft haben. Die Gerüche, die<br />

weiche, warme Erde, die Strahlen der Menschen, alles wird angeknipst<br />

und ausgeknipst. So leben sie aus zweiter Hand und möchten doch aus der<br />

ersten leben. Die zweite Hand wird die erste sein.<br />

Alles, was sie machen, verdreht sich unter dieser Hand ins Gegenteil.<br />

Sie suchen das Glück und den Frieden, aber sie haben die Wege zugepflastert,<br />

auf denen diese liegen. Sie halten das Glück und den Frieden nicht<br />

<strong>für</strong> die Zeit ihres Lebens, sondern <strong>für</strong> einen Ort und einen Zustand, an<br />

dem die Menschheit irgendwann einmal, wie an einem Ziel, angelangt.<br />

Aber da können sie lange warten.<br />

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