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Hohe Schule» für Lehrer - Johannes Beck

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«Ja, der Bus ist in Aksaray.»<br />

«Wo ist der Bus?»<br />

«In der Garage ist der Bus.»<br />

«Was ist mit dem Bus?»<br />

«Nichts ist mit dem Bus.»<br />

«Warum kommt er nicht?»<br />

«Weil er in der Garage ist.»<br />

«Ist der Bus kaputt?»<br />

«Allah, Allah, erist nicht kaputt. Aberwas fragst du? Gefällt es dir hier<br />

nicht bei uns?»<br />

«Doch, aber ich muß nach Nevshehir.»<br />

«Wir fahren jetzt nach Nevshehir.»<br />

«Jetzt will ich den Bus sehen, komm mit.»<br />

«Nein, ich muß hierbleiben. Ich muß auf den Bus warten.»<br />

«Tammam, ich lade dich zu einem Kaffee ein. Komm.»<br />

«Na gut», das konnte er schlecht ablehnen. Wir gingen.<br />

«Ist der Bus wirklich nicht kaputt?» fragte ich.<br />

«Nein, der Bus ist nicht kaputt.»<br />

Wir kamen zur Garage. Da stand der Bus:<br />

Motorhaube offen, Zylinderkopf ab, ein Rad auf dem Boden, der Reifen<br />

wurde geflickt.<br />

«Also doch», sagte ich, «der Bus ist doch kaputt!» Mein Begleiter ringt<br />

nach Luft.<br />

«Allah hat die Zeit erfunden, abervon dir hat ernichts gewußt. DerBus<br />

ist nicht kaputt. Schau doch selber. Der Bus wird repariert.»<br />

Um drei Uhr nachmittags fuhren wir dann los. Aber nicht ohne daß der<br />

Busfahrer und sein Reparierer noch ausgiebig Kaffee und Brot und Wein<br />

und Joghurt am Straßenrand zu sich genommen hätten. In Nevshehir die<br />

Freunde saßen beim Cay, und sie freuten sich, daß ich heute schon bei<br />

ihnen war.<br />

Die staubige Straße und den klapprigen Bus wird es heute nicht mehr<br />

geben. Zwanzig Jahre sind eine kurze Zeit in meinem langen Leben.<br />

Überflüssiges Wasser<br />

Ich sitze im Flugzeug von Manila nach San Francisco und döse. Diesen Tag<br />

werde ich zweimal erleben. Wir fliegen über die «Datumsgrenze». Hier<br />

stoßendie Tage zusammen. Abersie wissen es nicht. Es gibt keinen Krach.<br />

Mein Nachbar ist glücklich. EndlichhaterdenTagwiedereingeholt, den<br />

erverlor, als ervordreiTagenvonSanFrancisconachManilaflog. EinTag,<br />

der gar keiner war, verloren: keine Geschäfte.<br />

Diesen gewonnenen, neuenverlorenenTag aufdemWeg nachSanFrancisco:<br />

er verfliegt ihn im Nu.<br />

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