PDF-Format - Nordeuropa-Institut - Humboldt-Universität zu Berlin
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HS 52 235 Mi 16–18 MOS 101<br />
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war geprägt<br />
von den beiden Weltkriegen, die ihren Ausgangspunkt<br />
in Europa nahmen. In den Ersten Weltkrieg<br />
wurden die nordeuropäischen Länder noch nicht<br />
unmittelbar verwickelt, große Auswirkungen hatten<br />
die weltpolitischen Veränderungen im Rahmen<br />
dieses Krieges aber doch: Hatte Norwegen<br />
seine Unabhängigkeit von Schweden bereits 1905<br />
erreicht, so setzten Finnland 1917 und Island<br />
1918 ihre Souveränität im Zusammenhang mit<br />
den Kriegsereignissen durch. Nicht <strong>zu</strong>letzt wurden<br />
die nordeuropäischen Länder auch wirtschaftlich<br />
durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen:<br />
Große Teile der schwedischen Bevölkerung litten<br />
in den letzten Kriegsperioden Hunger, Norwegens<br />
Handelsflotte profitierte vom neutralen Status des Landes.<br />
Der Zweite Weltkrieg aber betraf die nordischen Länder noch viel stärker: Die Beset<strong>zu</strong>ng<br />
Dänemarks und Norwegens durch deutsche Truppen 1940, „Winterkrieg“<br />
und „Fortset<strong>zu</strong>ngskrieg“ zwischen Finnland und der Sowjetunion, der mit letzterem<br />
<strong>zu</strong>sammenhängende Rück<strong>zu</strong>g deutscher Truppen über die Nordkalotte („verbrannte<br />
Erde“) hat alle nordeuropäischen Länder direkt oder indirekt in die große<br />
Weltpolitik hineingezogen und die Lebensverhältnisse sowie die Einstellungen im<br />
Norden massiv beeinflusst. Der Anschluss Dänemarks und Norwegens an die<br />
NATO, Finnlands besondere Beziehungen <strong>zu</strong>r UdSSR erklärten sich auch aus den<br />
Kriegserfahrungen mit Deutschland bzw. der SU.<br />
Folgende Fragen werden wir im Hauptseminar untersuchen: Welche außenpolitischen<br />
Entwicklungen beeinflussten Innen- und Außenpolitik der nordeuropäischen<br />
Länder von ca. 1900 bis 1950? Wie verhielt sich die Bevölkerung in den Kriegstagen,<br />
wie der deutschen Besat<strong>zu</strong>ngsmacht oder dem drohenden Krieg gegenüber?<br />
Wie agierte die Presse, welche Politik vertraten Regierungen, Parteien, Gewerkschaften?<br />
Wie entwickelten sich die Handelsbeziehungen und die wirtschaftlichen<br />
sowie sozialen Verhältnisse in den Ländern? Welche Konsequenzen hatte die außenpolitische<br />
Situation für das Leben in <strong>Nordeuropa</strong>? Und schließlich: Wie findet<br />
die Aufarbeitung der Kriegszeiten in den nordeuropäischen Ländern statt?<br />
Teilnahmevorausset<strong>zu</strong>ngen bzw. -hinweise: Erfolgreich abgeschlossene Zwischenprüfung.<br />
Bereitschaft <strong>zu</strong> regelmäßiger aktiver Teilnahme und <strong>zu</strong>r Übernahme eines Referats mit Vorlage<br />
eines Quellen- und/oder Thesenpapiers. Dieses ist vor der jeweiligen Sit<strong>zu</strong>ng mit mir <strong>zu</strong><br />
besprechen und wird in der Bibliothek in einem Ordner für alle Teilnehmenden <strong>zu</strong>r Verfügung<br />
gestellt. – Das nächste HS <strong>zu</strong>r nordeuropäischen Geschichte wird voraussichtlich im<br />
Sommersemester 2002 von mir angeboten werden.<br />
Leistungsnachweis: Anfertigung einer Seminararbeit <strong>zu</strong> einem Aspekt des Referats bis <strong>zu</strong>m<br />
Beginn der Vorlesungszeit des folgenden Semesters.<br />
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