Go Pedelec Handbuch - Eltis
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Spezialized Turbo <strong>Pedelec</strong> 45. · Die elektrischen Komponenten<br />
sind integriert, ohne sich zu verstecken.<br />
Haibike EQ Xduro <strong>Pedelec</strong> 25. · Vollgefedertes Mountainbike,<br />
herumgebaut um die vorgegebenen elektrischen<br />
Komponenten von Bosch.<br />
Diamant Saphir <strong>Pedelec</strong> 25. · Sehr nah am konventionellen<br />
Fahrrad mit additiven elektrischen Komponenten.<br />
Copenhagen Wheel <strong>Pedelec</strong> 25 zum Nachrüsten. Nicht der<br />
Antrieb steht im Vordergund, sondern das Erfassen von<br />
Messwerten zur Luftqualität und die Vernetzung mit Datenbanken<br />
und anderen Nutzern.<br />
ckeln, die buchstäblich als Vehikel des eigenen Antriebs dienen.<br />
Daneben stehen Eigenentwicklungen von Herstellern, denen ein<br />
Gesamtkonzept zu Grunde liegt. Hybridfahrzeuge werden gestalterisch<br />
und konzeptionell als eigene Gattung begriffen, ohne die<br />
Wurzeln des Zweirades zu verlassen. Solche Fahrzeuge sind dann<br />
oft eine Kombination verschiedener Zweiradarten wie BMX, Motorrad<br />
und Citybike.<br />
Entwürfe junger Designer integrieren die elektrischen Komponenten<br />
sehr geschickt, beispielsweise in die Rahmenrohre. Doch die<br />
Elektronik steht im Mittelpunkt der Fahrzeugkonzepte, die neue<br />
Mobilität formen sollen. Konzeptstudien gehen dabei ganz über<br />
das Fahrzeug hinaus und in die Gesellschaft hinein. Oft ist nicht<br />
mehr das Fahrzeug Fokus der gestalterischen Überlegung, sondern<br />
einzelne Komponenten wie Batterie oder Motor und ihr elektronischer<br />
Gehalt. Das System soll als Schnittstelle von Mensch und<br />
Umwelt agieren und sammelt bspw. Daten für und über den Nutzer,<br />
kann vernetzt und als Kit an jedes erdenkliche Fahrrad montiert<br />
werden können.<br />
standardisierung für gestaltungsfreiheit<br />
In der allgemeinen Entwicklung von LEVs und insbesondere bei öffentlichen<br />
Strukturprojekten taucht ein Hemmnis auf: fehlende<br />
Standardisierung. Die elektrischen Komponenten der Leicht-Elektro-Fahrzeuge<br />
wie Motor, Batterie, Steckverbindungen, Steuerung<br />
und Displays entsprechen nicht einem Standard. Stattdessen<br />
verwendet jede Firma ihr eigenes System mit Stecker und Kommunikationsprotokoll,<br />
so dass ein Hersteller in der Wahl der einzelnen<br />
Komponenten auf ein System und dessen Variationen festgelegt<br />
ist.<br />
markt<br />
sMaRt <strong>Pedelec</strong> 25. · Integration der elektrischen Komponenten<br />
und Eigenständigkeit der Gestaltung.<br />
Audi Wörthersee (Studie). Ein <strong>Pedelec</strong>, welches die Spaß-<br />
Aspekte des Fahrens in den Vordergrund stellt und die Interaktion<br />
mit dem Nutzer über ein Smartphone.<br />
Ein verbindlicher Standard für LEVs würde die Kombination verschiedener<br />
Systeme möglich machen, Chancen zur Individualisierung<br />
schaffen und so Design und Funktionen neuen Raum eröffnen.<br />
Die EnergyBus Organisation arbeitet seit 2002 an einer<br />
solchen Harmonisierung und vereint 2012 über 60 Akteure der Industrie.<br />
Dazu gehören Systemanbieter wie Panasonic, Bosch, sEW-<br />
Brose, BionX oder Electragil, Fahrradhersteller wie Winora, KtM oder<br />
Gepida als auch verschiedene Batterieproduzenten und infrastrukturelle<br />
Akteure wie Db Rent, Movelo oder WsM. Der genormte Ladestecker<br />
wurde nach dem Probelauf 2011 im März 2012 freigegeben.<br />
Das dazugehörige Kommunikationsprotokoll basiert auf der<br />
seit 1992 bewährten und verbreiteten Maschinensprache CaN Open.<br />
Normierung als begrenzung<br />
Zuletzt wird Gestaltung von Fahrzeugen vom Gesetzgeber bestimmt.<br />
Die deutsche StVZo hat beispielsweise strikte Vorstellungen,<br />
welche Teile für Sicherheit notwendig sind, das Design spielt<br />
dabei keine Rolle. Für <strong>Pedelec</strong>s 45 sind beispielsweise Rückspiegel<br />
vorgeschrieben, die das »Gesicht« eines Rades maßgeblich verändern.<br />
Bestrebungen der Europäischen Union, bestimmte Fahrzeuggattungen<br />
der Typenprüfung unterzuordnen, bedeuten weitere<br />
Einschränkungen, denn dann bedarf jede Modifikation des Fahrzeuges<br />
wie bspw. ein neuer Sattel einer erneuten Zulassung.<br />
Moderate Regelungen versprechen Innovation und die Realität des<br />
Marktes zeigt, dass Ordnungskonformität nicht immer das wichtigste<br />
Auswahlkriterium für Käufer ist. Entscheidend sind Aussehen,<br />
Funktion und Fahrgefühl, denn moderne Menschen wollen<br />
nicht mehr nur (schnell) vorankommen, sondern dabei möglichst<br />
gut aussehen. Das »Gut« bleibt dem Zeitgeist überlassen.<br />
<strong>Go</strong><strong>Pedelec</strong> 13