Go Pedelec Handbuch - Eltis
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eichweite<br />
Reichweite<br />
Was bringt wirklich weiter<br />
Jeder, der beginnt, sich einem Elektrofahrrad zu nähern, stellt irgendwann die Frage: und, wie weit kommt man damit? Die Frage<br />
scheint berechtigt, doch wenig durchdacht. <strong>Pedelec</strong>s sind Hybridfahrzeuge die mit dem Zusammenspiel von Muskel und Motor vorangebracht<br />
werden. Ist das <strong>Pedelec</strong> also nicht übermäßig schwer oder schwergängig oder man nicht unbedingt auf elektrische Unterstützung<br />
angewiesen, kommt man immer aus eigener Kraft weiter, wenn auch langsamer oder mühsamer. Dennoch wird die Frage<br />
nach einer passenden Ladeinfrastruktur, also dem garantierten Laden überall und jederzeit, immer lauter.<br />
Dabei hat sich das <strong>Pedelec</strong> auch ohne eine spezifische Infrastruktur<br />
in ernst zu nehmenden Stückzahlen auf dem Markt in Europa,<br />
Japan und insbesondere in China etabliert. Die Käufer der <strong>Pedelec</strong>s<br />
nutzen das bestehende Netz der normalen Steckdosen, die<br />
selbst in den entlegensten Gebieten zu finden sind. Wer nicht zu<br />
Hause lädt, kann mit Hilfe eines mitgenommenen Ladegerätes die<br />
Batterien in üblicherweise 3 – 4 Stunden wieder aufladen oder einen<br />
zweiten Akku mitnehmen. Damit sind Tagestouren von 100<br />
und mehr Kilometern zu bewerkstelligen, eine Strecke, die vor allem<br />
im städtischen Alltag kaum vorkommt. Es braucht also eigentlich<br />
keine spezifische Infrastruktur für <strong>Pedelec</strong>s.<br />
Bei anderen LEVs wie Elektrorollern, sieht das anders aus, da dort<br />
die Batterien so schwer und sperrig sind, dass man sie nicht so<br />
leicht mit zur Steckdose nehmen kann. Dieses Problem haben<br />
Hannes Neupert<br />
auch Elektroautos. Sie brauchen eine Infrastruktur, die bisher<br />
noch nicht in Sicht ist.<br />
reichweite ist reiz- und zauberwort<br />
Während bei einem Auto das Tanken selbstverständlich ist, erscheint<br />
neuen Nutzern das Laden der <strong>Pedelec</strong> Batterie oft hinderlich.<br />
Zudem ist man besorgt um die Reichweite. Unnötig, da die<br />
meisten Elektrofahrräder mittlerweile leicht um die 40 km weiter<br />
kommen. Zudem sind Fahrten in der Stadt selten länger als 20 km.<br />
Wer den Motor des Rades dazu nutzt, sich längere Strecken zu erschließen<br />
fährt z. B. in den Niederlanden durchschnittlich 15 km<br />
und lässt das Auto stehen.<br />
Dennoch besteht der Wunsch nach mehr Reichweite und für diese<br />
gibt für <strong>Pedelec</strong>s drei Optionen:<br />
vergrösserte Batteriekapazität<br />
schnellladung<br />
Batterietausch<br />
Vergrößerte Batteriekapazität bedeutet, dass man für eine Akkus, die schnell und überall geladen werden können, Der Batterietausch setzt eine Standardbatterie oder eine<br />
lange Strecke unabhängig von jeglicher Infrastruktur ist. sind reizvoll. Angenommen, man könnte in 5 Minuten Flotte gleicher Fahrzeuge voraus. In vielen Tourismus-<br />
Zudem erleichtert eine hohe Reichweite das Verkaufsge- 10 km Reichweite nachladen, könnte man 30 km fahren und Gebieten wird das Konzept bereits erfolgreich mit Leihspräch,<br />
denn Kunden wollen sicher weiter kommen. Der diese in nur 15 Minuten nachladen. Mit nur kleinen Paurädern umgesetzt, deren Batterien man in Hotels, Gast-<br />
Nachteil ist, dass eine größere Batterie, schwerer und u. U. sen, hätte man so eine unendliche Reichweite. Mit einem stätten und touristischen Anlaufpunkten tauscht. Für In-<br />
größer ist und so die Fahreigenschaften verschlechtert. flächendeckenden Netzwerk an Schnellladestationen könnsellösungen in einer Region funktioniert das wunderbar.<br />
Dieser Nachteil könnte bald der Vergangenheit angehöten Batterien günstiger, kleiner und leichter werden. Sie Die heutige Realität, in der es statistisch nahezu jeden<br />
ren, da die Batterieindustrie damit rechnet, die Energie- lassen sich noch besser im Rahmen verstecken oder in das Tag eine neue <strong>Pedelec</strong> Batterie gibt, zeigt dass zumindest<br />
dichte der verfügbaren Akkus in den kommenden Jahren Fahrraddesign integrieren. <strong>Pedelec</strong>s würden ihren Fahrrad- kurzfristig die Idee nicht umzusetzen ist. Eventuell gäbe<br />
dramatisch zu erhöhen. So könnte man in den kommencharakter weiter behalten und dabei unter die 20 kg Mar- es in 10 Jahren eine neue Chance, wenn die Batterien so<br />
den 5 – 8 Jahren, mit einer 1 kg schweren Batterie anstatt ke kommen.<br />
klein geworden sind, dass sie gestalterisch keine Rele-<br />
wie heute rund 40 km, bei gleicher Motorleistung 200 km<br />
weit kommen.<br />
vanz mehr haben.<br />
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