Go Pedelec Handbuch - Eltis
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egulierungen<br />
Sicherheit beim Transport<br />
Mit gesetzlich vorgeschriebenen Batterietests nach un38.3<br />
Die Sicherheit von Batterien wird generell als gegeben angenommen. Da die Praxiserfahrungen allerdings eine andere Sprache sprechen,<br />
haben die Vereinten Nationen entsprechend gehandelt und verbindliche Regeln für ihren Aufgabenbereich, den Transport, aufgestellt.<br />
Diese Regeln sind die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen an die Sicherheit von Batterien beim Transport.<br />
Die Testverfahren für die Überprüfung der Sicherheit beim Transport<br />
gemäß UN 38.3 beschreiben, welche Tests von den Batteriepacks<br />
erfolgreich bestanden werden müssen, bevor sie vom Batteriepack-Hersteller<br />
ausgeliefert werden dürfen. Diese Vorschrift<br />
wird allerdings in der Praxis nicht überprüft, was zur Folge hat,<br />
dass viele Hersteller die Tests nicht durchführen oder Testberichte<br />
beilegen, die von ähnlichen Packs stammen. Daher ist zu empfehlen,<br />
nur Testberichte zu akzeptieren, in denen der Batterietyp detailliert<br />
beschrieben ist. Um das Batteriepack eindeutig zu identifizieren,<br />
sollte der Testbericht mindestens folgende Angaben enthalten:<br />
Typenbezeichnung, Maße, Gewichtsangabe, Fotos von<br />
allen Seiten, Abbildung des Typenschilds.<br />
Es ist auch darauf zu achten, was im Testbericht steht – es wurden<br />
schon Batterien mit einem negativen Testbericht ausgeliefert,<br />
ohne dass es irgend jemandem auffiel. Natürlich dürfen nur Batterien<br />
verkauft werden, die alle Testkriterien erfüllt haben. In vielen<br />
Fällen wurden für die Tests aber auch Vorserien-Muster verwendet,<br />
die auf dem Weg zur Serie noch einmal verändert wurden.<br />
Es kann also sein, dass Batterien positiv getestet wurden, aber die<br />
tatsächlich ausgelieferten Batterien den Anforderungen der Vereinten<br />
Nationen nicht entsprechen. Zudem werden die Batterie-<br />
Risiken, die es in der Anwendung gibt, nicht vom UN-t Test nach<br />
38.3 abgedeckt. Es kann also durchaus sein, dass eine positiv getestete<br />
Batterie nach UN 38.3 beim Laden oder beim Crash anfängt<br />
zu brennen!<br />
Freiwillig: der batso Test, der zusätzlich zu UN 38.3 auch noch die<br />
Sicherheit in der Anwendung und beim vorhersehbaren Fehlgebrauch<br />
überprüft.<br />
Der batso Test umfasst die Prüfung aller in der Anwendung vorhersehbaren<br />
Gebrauchs- und Fehlgebrauchs-Situationen wie beispielsweise<br />
Ladung und Entladung bei Vibration, mechanischer<br />
Schaden am Gehäuse, externer Kurzschluss, Überladung etc. Das<br />
komplette Testmanual steht auf www.batso.org kostenlos zum<br />
Download bereit. Das batso Prüfsiegel bietet den Verbrauchern<br />
die höchstmögliche Sicherheit, dass das Batteriepack zum einen<br />
den gesetzlichen Mindestanforderungen (UN 38.3) und zum anderen<br />
dem Stand der Technik zur Sicherheit im Gebrauch entspricht.<br />
Das batso Prüfzeichen signalisiert Endkunden, Händlern und Servicepersonal,<br />
dass die Batteriesicherheit gemäß batso 01 von einem<br />
autorisierten Labor überprüft wurde und der Produktions-<br />
68 <strong>Go</strong><strong>Pedelec</strong><br />
Hannes Neupert<br />
prozess überwacht ist. Die ID-Nummer auf dem batso Prüfzeichen<br />
ermöglicht es, die Gültigkeit des Zertifikates online zu überprüfen<br />
und Bilder wie technische Daten des Batteriepacks zum Abgleich<br />
mit dem vorliegenden Batteriepack abzurufen. Eine batso Prüfung<br />
mit Zertifizierung durch eine unabhängige Prüforganisation<br />
ist keine einmalige Angelegenheit. Sie beinhaltet vielmehr eine<br />
regelmäßige Inspektion der Fertigungsstätten, die stichprobenartig<br />
einzelne batso Tests an Serienmodellen wiederholt, um so die<br />
Serien-Konsistenz zu überprüfen. Langfristig könnte es sein, dass<br />
batso dabei hilft beim Versand für gerechtigkeit zu sorgen. Heute<br />
muss beim Versand beispielsweise einer Nickel-Metallhydrid (Ni-<br />
Mhd) Batterie vom Gesetzgeber her nichts beachtet werden - obwohl<br />
die sichersten Lithiumbatterien sicherer sind als die gefährlichsten<br />
Ni-Mhd Batterien. Ziel von batso ist es das die nachgewiesene<br />
Sicherheit zu Erleichterungen beim Transport führt, bis<br />
zum Wegfall der Anwendungspflicht für die Gefahrgutklasse 9.<br />
Nur so würde die aktuelle Benachteiligung gegenüber Ni-Mhd behoben<br />
werden.<br />
Auf jeder für Gefahrgut zugelassenen Transportbehälter gibt es einen UN Code. Dessen<br />
Entschlüssellung lernt man unter anderem bei der vorgeschriebenen Gefahrgut Schulung.<br />
Hier die decodierung der Angabe des abgebildeten Kartons: UN 4G / Y20 / S / 08 / CN / 32.<br />
UN = United Nations; 4 = Kiste also die Bauform der Verpackung; G= Pappe also das Material<br />
der Verpackung; Y= Verpackungsgruppe II für gefährliche Güter; 20= Prüfdruck in Kilopascal;<br />
S= Solid also die Angabe über die Eigenschaft des transportierten Gefahrgutes –<br />
in diesem Fall ein Feststoff; 08= Herstellungsjahr; CN=Landeskennung in diesem Fall China;<br />
320204 = Kürzel der Zulassungbehörde und Zulassungsschein-Nummer;<br />
PI:012= Hersteller Kurzzeichen