Go Pedelec Handbuch - Eltis
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Bild: Freiwillige Feuerwehr Aurich, DE<br />
Brand bei Kunde in Paris<br />
Energiespeicher Praxiserfahrungen<br />
technologie<br />
Wir gehen in unserem Leben andauernd mit Batterien um, führen sie mit uns in der Hosentasche spazieren, legen sie auf unseren<br />
Nachttisch oder sogar ins Kinderbett. Batterien sind in Kinderpuppen, Mobiltelefonen, Weckern, Laptop-Computern, Funkschlüsseln,<br />
Postkarten, Fahrräder, Rasenmäher, Autos und vieles mehr - nahezu überall haben Sie Einzug gehalten in die Gegenstände unseres<br />
Alltags.<br />
Hannes Neupert<br />
Wir vertrauen darauf, das die Batterien, die gespeicherte elektrische<br />
Energie nur so abgeben wie wir wollen – in Form von Musik<br />
aus dem MP3 Player, in Form von Ferngesprächen mit unserem<br />
Mobiltelefon und seit geraumer Zeit in Form von Rückenwind aus<br />
unseren Fahrrädern. Doch leider kommt es immer häufiger vor,<br />
dass Batterien Ihre gespeicherte elektrische Energie und die chemische<br />
Energie die noch weit größer ist als die elektrische unkontrolliert<br />
und in Form eines oft ohne Vorwarnung auftretenden Feuers<br />
oder gar einer Explosion abgeben. Die Gefahr ist in Fachkreisen<br />
schon seit 2003 bekannt als es die ersten großen Brände gab<br />
die durch <strong>Pedelec</strong> Batterien ausgelöst wurden. Doch damals war<br />
der Weltmarkt mit Hochenergie-Batterien auf Lithium-Basis noch<br />
sehr überschaubar.<br />
Heute ist der Markt mit nach Schätzungen von ExtraEnergy in 2011<br />
rund 2 Millionen verkaufen Lithium-Batterien im Leicht-Elektro<br />
Fahrzeugsbereich deutlich größer. Doch aktuell gibt es Entwick-<br />
lungen in China die darauf hindeuten, dass bis 2015 alleine die<br />
jährlich in China verkauften Lithium-Batteriesysteme im LEV Bereich<br />
über 10 Millionen erreichen werden, was in etwa einem Drittel<br />
des gesamten Marktes in China 2011 entspricht. Lithium-Batterien<br />
über 100 Wh Kapazität sind aufgrund von vielen Unfällen von<br />
den Vereinten Nationen als Gefahrgut Klasse 9 eingestuft worden.<br />
2011 stürzten zwei Transportflugzeuge vermutlich ab weil sich Lithium-Batterien<br />
im Frachtraum entzündet haben. In China gab es<br />
ebenfalls 2011 den ersten Unfall mit einer Lithiumbatterie in einem<br />
Elektrofahrrad mit Todesfolge, Bewohner eines Hauses versuchten<br />
dem Feuer zu entkommen und starben bei der Flucht aus einem<br />
Fenster beim Sprung aus dem Haus. In der Presse wurden in<br />
Europa in den vergangenen Jahren von über 30 Bränden aufgrund<br />
von Lithium-Batterien aus <strong>Pedelec</strong>s berichtet, mit einer Häufung<br />
in den vergangenen 3 Jahren, die einherging mit dem Marktwachstum<br />
in Europa. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich groß, da die<br />
Brandursache <strong>Pedelec</strong> Batterie noch nicht so bekannt ist.<br />
Kleine Presseschau mit beispielhaften Brandfällen. Leider ist die Liste der Brandfälle sehr lang geworden. Zum Glück gab es noch sehr wenige Unfälle mit Todesfolge. ExtraEnergy hat<br />
zum Bildhaftmachen der Gefahr einen fiktiven Zeitungsartikel mit der Schlagzeile »<strong>Pedelec</strong> explodierte 13 Rentner verbrannten im Schlaf«. Dieser Fall ist unnötig und wird hoffentlich nie eintreten.<br />
Am 30. September 2010 wäre dieser Fall beinahe eingetreten, doch die Feuerwehren in Aurich und Walle war zum Glück schnell genug und konnten die Bewohner der Seniorenwohnanlage<br />
retten.Auf den Bildern 1, 2 & 3 ist dieser Einsatz dokumentiert.<br />
Bild: Feuerwehr Zug, CH<br />
Bild: Freiwillige Feuerwehr Aurich, DE<br />
Bild: Feuerwehr Zug, CH<br />
<strong>Go</strong><strong>Pedelec</strong> 27