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Go Pedelec Handbuch - Eltis

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<strong>Pedelec</strong>s im Blick der Politik<br />

Kommunale Entscheidungsträger sehen<br />

das <strong>Pedelec</strong> als Chance für Städte<br />

Politiker und Verkehrsplaner sind auf das <strong>Pedelec</strong> als Lösungsmittel für verstopfte europäische Städte aufmerksam<br />

geworden. Zwar lassen sich Politiker gerne in oder mit Elektroautos ablichten, aber neben noch zu<br />

lösenden technischen und anderen Problemen liegt es auf der Hand, , dass Elektroautos die Platz- und Parkprobleme<br />

nicht lösen können. Eine Umfrage unter europäischen Politikern im Rahmen des <strong>Go</strong><strong>Pedelec</strong> Projekts<br />

zeigt, dass zweirädrige Leicht-Elektrofahrzeuge – seit einigen Jahren bereits als vollwertige, zuverlässige Produkte<br />

am Markt – zunehmend Anerkennung finden, aber auch, dass ihr volles Potenzial noch unerkannt ist.<br />

Im <strong>Go</strong><strong>Pedelec</strong>! Projekt wurden knapp 150 Politiker, Planer<br />

und andere Entscheidungsträger in sechs europäischen<br />

Ländern nach ihrer Einstellung zu <strong>Pedelec</strong>s als<br />

Transportmittel in ihren Städten befragt. Dabei zeigte<br />

sich, dass dem <strong>Pedelec</strong> ein hohes Lösungspotenzial<br />

für urbane Transportprobleme eingeräumt wird. Mehr<br />

als 80 % der Befragten in Deutschland, Tschechien und<br />

den Niederlanden sind davon überzeugt, das (elektrisches)<br />

Radfahren zur Verringerung von Staus in ihren<br />

Städten beitragen kann. In Ungarn sehen zwei von drei<br />

Politikern dieses Potenzial in <strong>Pedelec</strong>s und in Italien<br />

teilen noch etwas mehr als die Hälfte diese Ansicht.<br />

imagefaktor pedelec<br />

Dabei sind sich Politiker und Verkehrsplaner nicht<br />

nur der praktischen Vorteile von Zweirädern bewusst,<br />

sondern auch über den Imagegewinn, den eine »fahrradfreundliche«<br />

Stadt bedeutet. 80 % der Befragten aus<br />

Österreich, Deutschland, Niederlande und Tschechien<br />

stimmten der Aussage zu, dass die Förderung des<br />

Radfahrens zu einem besseren Image einer Stadt führe.<br />

Stadtplaner realisieren zunehmend, dass auch <strong>Pedelec</strong>s<br />

zu einer positiven Außenwahrnehmung beitragen.<br />

Gleichzeitig glaubt die Mehrheit der Befragten, dass<br />

die Promotion von <strong>Pedelec</strong>s auch positive Effekte für<br />

konventionelles Radfahren habe. Mehr Fahrrad- oder<br />

<strong>Pedelec</strong>fahrer führen im Idealfalle zu einer verbesserten<br />

Infrastruktur für den Radverkehr durch Radwege<br />

und Abstellmöglichkeiten, was wiederum mehr Menschen<br />

ermutigt, auf das Zweirad umzusteigen.<br />

Jedoch wird gleichzeitig von verschiedener Seite die<br />

Forderung laut, das <strong>Pedelec</strong> vom Fahrrad zu trennen.<br />

Es kursiert die Vermutung höherer Unfallraten durch<br />

die höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten der Elektro<br />

fahrräder, doch ist dies bisher nicht mit belastbaren<br />

Zahlen belegt. Insbesondere im Hinblick auf den da-<br />

Ton Daggers & Dr. Walter Vogt<br />

mit verknüpften Ruf nach einer allgemeinen Helm- und<br />

Versicherungspflicht sind die weiteren Entwicklungen<br />

sorgfältig zu beobachten.<br />

wissen entscheider wirklich<br />

wovon sie sprechen<br />

Das meist genannte Argument für die Förderung von<br />

<strong>Pedelec</strong>s im Stadtverkehr ist, dass Elektrofahrräder dabei<br />

helfen, bergige Gegenden mit dem Fahrrad zu erschließen.<br />

Selbst in den Niederlanden, das für seine<br />

Ebenen bekannt ist, ist der höhere Komfort (Vorankommen,<br />

ohne zu schwitzen) ausschlaggebend dafür,<br />

dass an erster Stelle die häufigere Nutzung des Elektrorades<br />

steht.<br />

Der Vorteil, mit der Energie der Batterie längere Distanzen<br />

zurücklegen zu können, ist von der Mehrheit<br />

der befragten Politiker und Planer jedoch nicht erkannt<br />

worden. Dies überrascht insofern, als dass gerade das<br />

Argument der Reichweite von vielen Pro-<strong>Pedelec</strong> Programmen<br />

als eines der stärksten Verkaufsargumente<br />

aufgeführt wird.<br />

Aus den Ergebnissen der Studie lässt sich schließen,<br />

dass die befragten Politiker und Entscheidungsträger<br />

das Potenzial der <strong>Pedelec</strong>s für moderne Verkehrsplanung<br />

grundsätzlich erkennen. Die technischen Möglichkeiten<br />

und tiefergehenden Argumente sind jedoch<br />

weitgehend unerkannt.<br />

Dies ist unter anderem auf mangelnde Erfahrung zurückzuführen,<br />

da im Schnitt 35 % aller Befragten noch<br />

nie <strong>Pedelec</strong> gefahren sind, wobei dies von Land zu<br />

Land variiert. In Deutschland, den Niederlanden und<br />

Österreich sind mehr als 80 % der Befragten schon<br />

Elektrofahrrad gefahren. In anderen Ländern sind es<br />

durchschnittlich 50 bis 60 %, in Ungarn jedoch nur<br />

25 %. Ein weiterer Unterschied besteht im Vorkommen<br />

von <strong>Pedelec</strong>s im Straßenbild.<br />

promotion<br />

Mehr als 80 % der befragten<br />

in Deutschland,<br />

Tschechien und den Niederlanden<br />

sind davon<br />

überzeugt, das (elektrisches)<br />

Radfahren zur<br />

Verringerung von Staus<br />

in ihren Städten beitragen<br />

kann.<br />

Mehr Fahrrad- oder <strong>Pedelec</strong>fahrer<br />

führen im<br />

idealfalle zu einer verbesserten<br />

infrastruktur<br />

für den Radverkehr.<br />

Der Vorteil, mit Hilfe<br />

der batterie längere Distanzen<br />

zurücklegen zu<br />

können, wurde von der<br />

Mehrheit der befragten<br />

Politiker und Planer<br />

nicht erkannt.<br />

<strong>Go</strong><strong>Pedelec</strong> 53

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