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Go Pedelec Handbuch - Eltis

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Energiespeicher<br />

technologie<br />

Eigentlich ist Elektrizität etwas, was im Moment der Erzeugung verbraucht werden muss - demnach etwas ganz schnell Vergängliches.<br />

Doch zum Glück gibt es Batterien, ansonsten wäre das <strong>Pedelec</strong> nicht möglich.<br />

Da Strom für den Menschen nur schwer erfassbar ist und die Vorgänge<br />

in einer Batterie für die meisten Menschen erst recht schwer<br />

vorstellbar sind, haftet Batterien immer etwas Mystisches an. Elektrische<br />

Energiespeicher gab es nach Auffassung verschiedener Historiker<br />

schon im Zweistromland in der Kultur des Partherreichs.<br />

1936 grub der Forscher Wilhelm König in der Nähe von Bagdad ein<br />

Gefäß aus, das allem Anschein nach zur Speicherung elektrischer<br />

Energie diente.<br />

Das bedeutet, dass Batterien schon vor über 2000 Jahren vom<br />

Menschen genutzt wurden, auch wenn sie in der moderneren Welt<br />

erst wieder 1780 vom italienischen Arzt Luigi Galvani entdeckt<br />

wurden. Eine funktionsfähige Batterie der näheren Vergangenheit<br />

wurde erst 1800 von Alessandro Volta gebaut. Die ersten Elektrofahrräder<br />

nutzten alle Bleibatterien, die nicht ganz abzudichten<br />

waren. Das konnte beim Umfallen des Rades dazu führen, dass die<br />

Batteriesäure auslief, wie beispielsweise beim ersten Serien-Elektrofahrrad<br />

von Philips im Jahr 1932.<br />

In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts kam dann die Nickelchemie<br />

auf, die es ermöglichte, gewickelte Rundzellen auf Ni-<br />

Hannes Neupert<br />

ckel-Cadmium-Basis herzustellen. Diese erwiesen sich als sehr robust<br />

und langlebig. So konnten erstmalig alltagstaugliche Elektrofahrräder<br />

hergestellt werden – auch wenn die Reichweite mit einer<br />

rund 4 kg schweren Batterie kaum größer als 20 km war. Heute ist<br />

es möglich, dank der seit 2002 im <strong>Pedelec</strong> eingeführten Lithium-<br />

Batterie-Technologie Batterien in der gleichen Volumen- und Gewichts-Größenordnung<br />

mit einer sechs- bis achtfachen Energiemenge<br />

herzustellen. Und die Entwicklung geht immer weiter - es<br />

kann durchaus sein, dass in den kommenden 10 Jahren eine Steigerung<br />

um denselben Faktor erreicht werden wird.<br />

Es gibt immer wieder Anbieter von Fahrzeugen oder Batterien,<br />

welche ihre Batterietechnologien den Himmel heben. Sie behaupten<br />

beispielsweise, dass ihre Batterien acht Jahre halten würden.<br />

Solchen Aussagen sollte man generell kein Vertrauen schenken,<br />

sofern diese nicht mit entsprechenden Angaben in der Garantie<br />

übereinstimmen. Auch wird immer wieder deklariert, dass die<br />

eine oder andere Chemie besonders sicher sei. Zehn Jahre Batteriesicherheitstests<br />

von batso belegen allerdings, dass es keinen direkten<br />

Zusammenhang zwischen Batteriesicherheit und Zellchemie<br />

gibt. Stattdessen spielen auf Systemebene folgende Einflussfaktoren<br />

zusammen: Zellchemie, mechanischer, thermischer und<br />

elektrischer Aufbau des Packs.<br />

Aktuell sind die meisten Batteriepacks herausnehmbar. Doch speziell<br />

in Holland gab und gibt es immer noch sehr viele <strong>Pedelec</strong>s mit<br />

rahmenfest verbauter Batterie. Es könnte durchaus sein, dass sich<br />

diese Lösung langfristig durchsetzt, sofern die Infrastruktur dies<br />

unterstützt (so beispielsweise durch das mögliche Verfügbarwerden<br />

einer Ladeschlosskabel-Infrastruktur - siehe Seite 29).<br />

<strong>Go</strong><strong>Pedelec</strong> 25

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