Hans Rudolf Stampfli - Zentralbibliothek Solothurn
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im «Wirtschaftsleben» <strong>Solothurn</strong>s figuriert, es darf für die frühen 1880er<br />
Jahre ohne Übertreibung auch als kulturelles Betätigungsfeld bezeichnet<br />
werden. Neben der Darbietung von Attraktionen verschiedenster Art, Platz-<br />
konzerten und Tanzveranstaltungen, ist es aber vor allem die äusserst inten-<br />
sive Theatertätigkeit, die beeindruckt, für eine Kleinstadt kaum mehr zu<br />
überbieten. Doch lesen wir auch von einem Schulfest, das auf dem Schänzli<br />
im Kreuzacker 1876 über die Bühne ging, (erst- und einmalig?), und man<br />
höre und staune: kostenlos dargeboten, da privat gesponsert!<br />
Wie schon erwähnt, hatte sicher Xaver Frölicher auch bei der Schaffung<br />
der Sommerwirtschaft auf dem Schänzli Wesentliches beigetragen. 1863<br />
lädt er ein zum «Bier-Schänzli», der neu eingerichteten Wirtschaft. Eigen-<br />
tümlich, dass gleich zwei neue Sommerwirtschaften bewilligt worden sind,<br />
aber es war die Zeit, als im Kantonsrat ausführlich für die Förderung der<br />
Bierfabrikation und des Biergenusses als Mittel zur Bekämpfung der<br />
Schnapspest debattiert wurde, und der Betrieb der Brauerei Frölicher wurde<br />
im Ratssaal lobend erwähnt. Es musste ein Schuss ins Schwarze gewesen<br />
sein, der sogar zu dichterischer Tätigkeit anspornte, indem in der Beilage<br />
zum <strong>Solothurn</strong>er Tagblatt gar ein Lobgedicht «Auf dem Bierschänzli» pub-<br />
liziert wurde.<br />
Wie bei den übrigen Sommerwirtschaften war auch das Schänzli im<br />
Frühling nur an Wochenend- und Feiertagen geöffnet; erst im Sommer wur-<br />
de täglich gewirtet. Häufig werden Platzkonzerte angekündigt; die kurze<br />
Bemerkung: «Bei ungünstiger Witterung unten» lässt darauf schliessen, dass<br />
schon früh eine Art Festhütte existierte. Später wurde eine Halle gebaut, die<br />
«vor Wind und Wetter schützt» und selbstverständlich gab es neben Küche,<br />
Buffet und Wirtschaftsraum eine Bühne, über deren Dimensionen wir leider<br />
keine Angaben finden konnten.<br />
Nach dem Tode Xaver Frölichers übernahm J.G. Schneider nicht nur<br />
dessen «Brasserie» (Bierwirtschaft und nicht etwa Brauerei!), sondern auch<br />
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