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Hans Rudolf Stampfli - Zentralbibliothek Solothurn

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wurden. Dies hatte primär den Zweck, möglichst viel «Schlempe» (Trester,<br />

Rückstand des Brennprozesses) zu erzeugen, die als eiweisshaltiges Futter<br />

für die Mästung wie aber auch für vermehrte Milchleistung und Fleischpro-<br />

duktion begehrt war (Beginn der sogenannten Veredelungswirtschaft, die<br />

uns heute die Milchschwemme und die Fleischberge beschert). Hackfrüchte,<br />

wie vor allem Kartoffeln, wurden nur im Hinblick auf die begehrte Schlem-<br />

pe angepflanzt. Der Branntwein war somit ein Nebenprodukt, das wegen der<br />

Fuselöle als regelrechtes Gift bezeichnet werden muss, das der Brenner bei<br />

den Wirten an den Mann zu bringen versuchte. Die Zurückbindung der<br />

Branntweinproduktion hatte somit auch mit der Gegnerschaft der Bauern-<br />

same, vor allem der Tierzüchter, zu rechnen. Erst die Einführung des<br />

schweizerischen Alkoholmonopols brachte ein Verschwinden der Haus-<br />

brennerei und somit auch des übermässigen Fusel-Schnapses. Das Bier,<br />

immer mehr in Grossbrauereien gebraut und qualitativ verbessert, wurde<br />

langsam zum Volksgetränk und half mit bei der Eindämmung der Schnaps-<br />

flut.<br />

Die Wirtschaften in <strong>Solothurn</strong><br />

Die Entwicklung im 19. Jahrhundert<br />

Im 18. Jahrhundert war die Zahl der Wirtshäuser gering; meist handelte<br />

es sich um Gasthöfe, welche Reisende zu beherbergen hatten, und so finden<br />

sie sich gehäuft an Marktorten wie an bedeutenden Verkehrswegen und<br />

Grenzübergängen. Diese Tavernen können denn meist auch bis ins Mittelal-<br />

ter zurückverfolgt werden (KOCHER 1953,81). Für den Bucheggberg werden<br />

für das Jahr 1760 total nur 7 Wirtshäuser gemeldet, dieselbe kleine Zahl gilt<br />

auch für das Amt Kriegstetten. Dagegen wies Balsthal drei Herbergen auf<br />

und auch Olten am Fusse des Hauensteins wies total acht Wirtshäuser auf.<br />

Einen besonderen Status hatten die obrigkeitlichen Badwirtschaften (SCHU-<br />

BIGER 1933; Protokoll der Kommission des Innern 1835).<br />

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