Hans Rudolf Stampfli - Zentralbibliothek Solothurn
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Sternen<br />
Als erste Brauerei <strong>Solothurn</strong>s lässt sich der «Sternen» nachweisen. Ein<br />
sechszackiger Stern – zwei ineinander verflochtene gleichschenklige Drei-<br />
ecke – war seit frühester Zeit das Insigne des Brauers, das dann häufig auch<br />
als Wirtshausschild für die der Brauerei angegliederte Wirtschaft übernom-<br />
men wurde. So kann das Wirtshausschild des «Sternen» in <strong>Solothurn</strong> mögli-<br />
cherweise auf eine frühere Brauerei hinweisen. 1772 bat Maria Anna Amiet,<br />
die «Sternenwirthin», die Obrigkeit um die Erlaubnis, zur «Vortsetzung<br />
ihrer Brauerey» zweihundert Mäss Gerste in Dornach einkaufen zu dürfen,<br />
was ihr auch bewilligt wurde 11 . Vielleicht, dass in der Gegend <strong>Solothurn</strong>s<br />
eine Missernte aufgetreten war? Dass das Braugeschäft wie wohl auch die<br />
«Brasserie» durch eine Frau betrieben wurde, war keine Seltenheit.<br />
1788 gehörte die «Sternen»-Brauerei Joseph Frölicher. Aber seit Jahren<br />
war auch der Deutsche Bartholomeus Rech hier tätig (wie des öftern Deut-<br />
sche als Braugehilfen oder gar Braumeister mittätig waren). Er wollte eine<br />
eigene Brauerei eröffnen, was ihm aber nicht gestattet wurde, da es schon<br />
vier solcher «Etablissements» gebe und Peter Wirz, der Küfer, eben eine<br />
neue eröffnet habe 12 . Die Lage und die Namen der Betreiber der erwähnten<br />
vier Bierbrauereien liessen sich nicht ermitteln, in Frage kommt auch der<br />
Hohberg, der schon früh als Brauereiort erscheint. Zwei Küfer namens Wirz<br />
betreiben 1822 in der Löwengasse eine oder gar zwei Pintenschenken. Da<br />
die damaligen Brauereien sich mit bescheidenen Lokalitäten zufrieden ga-<br />
ben, ist nicht auszuschliessen, dass sich hier eine Brauerei befand.<br />
Im darauffolgenden Jahr erscheint die Gantanzeige von B. Rök (Rech).<br />
1791 empfiehlt ein Brauer namens Wirz in einem Inserat sein «herrliches<br />
Bier in seiner Bierbraue». Er offeriert auch «weisses Bier, ganz nach<br />
Wunsch». Anscheinend wird das Bier langsam populärer. Wo sich seine<br />
11 Ratsmanual 1772,7<br />
12 Ratsmanual 1788,1304<br />
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