Hans Rudolf Stampfli - Zentralbibliothek Solothurn
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1904 wird laut Handelsregister die Aktiengesellschaft aufgelöst; der<br />
Hohberg wurde übernommen vom Deutschen Leopold Blauw. Eine umfang-<br />
reiche Korrespondenz (im von-Roll-Bier-Archiv) zeigt, dass L. Blauw, der<br />
vor dem Konkurs stand, die Advokaten von neuen Kaufinteressenten am<br />
Gängelband führte. Als Interessenten traten neben der von-Roll-Brauerei<br />
weitere Brauereien, wie z.B. die Seeland-Brauerei und die Aktienbrauerei<br />
<strong>Solothurn</strong> auf, denen es aber nicht mehr um die Weiterführung der Hoh-<br />
berg-Brauerei, sondern um das Abjagen der Kundschaft ging. Schliesslich<br />
wurde der Hohberg von einem Konsortium übernommen, in welchem die<br />
von-Roll-Brauerei anscheinend ein gewichtiges Wort mitzureden hatte. Auf<br />
jeden Fall sorgte sie für die Weiterführung des Restaurationsbetriebes des<br />
immer noch beliebten Ausflugzieles. Die Hohberg-Wirtschaft wurde von<br />
einem deutschen Wirt in Pacht übernommen.<br />
Eigentümliche Eintragungen finden sich im Handelsregister, die wohl auf<br />
die Störmanöver des ehemaligen Besitzers L. Blauw zurückzuführen sind:<br />
1915: Löschung von Amtes wegen: Aktienbrauerei Hohberg hat sich seit<br />
Jahren aufgelöst, ohne dass aber die Auflösung offiziell gemeldet wurde, es<br />
erfolgt deshalb Löschung von Amtes wegen. Dazu aber 1919 nochmals: Die<br />
Aktiengesellschaft Hohberg ist nach beeendigter Liquidation erloschen.<br />
Kaisersche Brauerei<br />
Allein nach der Grafik beurteilt, erscheint die Kaisersche Brauerei von<br />
untergeordneter Bedeutung zu sein. Nur wenige Jahrzehnte ihrer Tätigkeit<br />
lassen sich mit Sicherheit erfassen. Viktor Kaiser sen. dürfte jedoch als<br />
Sternenwirt – als solcher wird er im Verzeichnis von 1801 angeführt – zu-<br />
gleich auch die damit verbundene Brauerei betrieben haben. Wie sein Nach-<br />
folger Johann Weber hat er wohl gesellschaftlich eine nicht unbedeutende<br />
Rolle gespielt. Mit Sicherheit war er vermögend, denn 1808 erwarb er das<br />
alte Herrenhaus Blau-Quartier 138 in der Vorstadt (heute mit Restaurant<br />
«Steinbock»), das 20 Zimmer, 4 Küchen, 4 Keller, eine Backstube, Stall und<br />
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