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Hans Rudolf Stampfli - Zentralbibliothek Solothurn

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Bierbrauereien in <strong>Solothurn</strong><br />

Eine erste Erwähnung des Bierausschankes und Biergenusses erfolgt in<br />

den Ratsmanualen von 1704 7 . Es wurde beschlossen, auf dem Bier kein<br />

Ohmgeld, keine Steuer, zu erheben 8 . Aufschlussreich ist für uns die Bemer-<br />

kung aus dem Jahre 1745, dass das Ausschenken und Verwirten von aus-<br />

wärtigem Bier verboten sei, mit der Begründung, dass einheimisches Bier in<br />

anderer Botmässigkeit auch verboten sei. Dies belegt die Existenz mindes-<br />

tens einer <strong>Solothurn</strong>er Brauerei schon um die Mitte des 18. Jahrhunderts,<br />

eine Lokalisierung ist nicht möglich 9 . Eine erste Erwähnung des Bier-<br />

Ohmgeldes findet sich 1767. Dass die Bierfabrikation und der Bierhandel in<br />

<strong>Solothurn</strong> schon Ende des 18. Jahrhunderts eine gewisse Bedeutung gehabt<br />

haben muss, geht nicht zuletzt aus einem Inserat hervor, das ein Burgdorfer<br />

1789 im <strong>Solothurn</strong>er Wochenblatt einrücken lässt: Er wünscht Bierfässchen<br />

und hundert steinerne Bierkrüge zu kaufen.<br />

Die Geschichte der solothurnischen Brauereien kann als eine nur kurze<br />

Episode im Laufe der Zeit bezeichnet werden. Nach zaghaften Anfängen<br />

entstanden ab 1840 während einigen Dezennien laufend neue Brauereien.<br />

Viele versuchten auf den immer schneller fahrenden Zug der Bierfabrikation<br />

aufzuspringen und mitzuwirken. Doch schon nach kurzer Zeit kam die Er-<br />

nüchterung: Die Zeit des Familienbetriebes, des alten Handwerkerstandes<br />

war vorbei. Nur der modernisierte Grossbetrieb konnte überleben. Da nütz-<br />

ten auch Phantasie und Diversifikation wenig; im Gegenteil, die Aufsplitte-<br />

rung beschleunigte sogar den Absturz.<br />

Auf die explosionsartige Entstehung neuer Brauereien in der zweiten<br />

Hälfte des Jahrhunderts wurde schon hingewiesen. Wirtschaftshistorisch<br />

steht der Verlauf dieser Kurve nicht isoliert da, er gilt für die meisten Kon-<br />

7 Lechner 1911,439; Lechner 1912,115<br />

8 Noch in den Kantonsratsverhandlungen von 1862 wird der Biersteuerertrag als «gering»<br />

bezeichnet.<br />

9 Lechner 1912,30<br />

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