Hans Rudolf Stampfli - Zentralbibliothek Solothurn
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Von den vielen Brauereien <strong>Solothurn</strong>s ist diejenige der Familie von Roll<br />
die bekannteste. Es dürfte der Familienname sein, der zum Bekanntheitsgrad<br />
beitrug nebst der Kontinuität des Betriebes, der siebzig Jahre Bestand auf-<br />
weisen kann. Der Beginn des von-Rollschen Brauereibetriebes fällt gesamt-<br />
schweizerisch gesehen in die Zeit des immensen Anstiegs der Brauereien;<br />
der des Verkaufs an den Grossbetrieb der Feldschlösschen-Gesellschaft von<br />
Rheinfelden in die Aera des Niederganges der kleinen und mittelgrossen<br />
Betriebe. Die Gesamtzahl der schweizerischen Brauereien betrug 1911, im<br />
Übergabejahr an den Grossbetrieb, wiederum nur soviel wie zu Beginn der<br />
brauerischen Tätigkeit der von Roll im Jahre 1840, um wenig später noch<br />
weiter abzusinken. Es ist verständlich, dass von den Nachkommen des letz-<br />
ten Brauereibesitzers aus der Familie von Roll, Ludwig Friedrich, der 1910<br />
das Zeitliche segnete, niemand mehr Interesse an der Weiterführung des<br />
mittelgrossen Betriebes haben konnte. Ich möchte die Übernahme der von-<br />
Rollschen Brauerei durch die Feldschlösschen AG als eine freundliche be-<br />
zeichnen, die beiden Seiten Nutzen brachte.<br />
Während vier Generationen – wenn wir den Appellationsrichter Ubald<br />
von Roll von der Hallerschen Brauerei als eigentlichen Gründer miteinbe-<br />
ziehen – haben die von Roll ein Geschäft geleitet, das in seiner Effizienz mit<br />
den anderen familiären Industriezweigen gleichgestellt werden kann. Der<br />
Sohn Ubalds, Georg Anton von Roll, Salzkassier, Holzkontrolleur und Zoll-<br />
direktor, wird als erster Brauereibesitzer genannt. Seine genannten weiteren<br />
Tätigkeiten zeigen, dass ein Brauereibetrieb zur damaligen Zeit nicht ein<br />
Full-Time-Job war, abgesehen davon, dass wohl Fachleute aus dem In- und<br />
Ausland die technische Arbeit leisteten. Ihm folgten die Söhne Georg und<br />
Viktor als Brauereibesitzer. Der letzte Besitzer, Ludwig von Roll, war ein<br />
Sohn des Letztgenannten. Er führte das Geschäft gemeinsam mit seinem<br />
Bruder Konstantin.<br />
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