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Hans Rudolf Stampfli - Zentralbibliothek Solothurn

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ichters Ubald von Roll (laut Schmidlin heisst sie aber Anna Maria Karolina<br />

Margaritha Walpurga Grimm von Wartenfels). Als Frauengut brachte sie in<br />

die Ehe das Gebäude Schwarz-Quartier 142, das aber infolge der finanziel-<br />

len Schwierigkeiten der Familien von Roll versteigert werden musste, was<br />

zu einem wohlfeilen Erwerb dieser schönen und grossen Liegenschaft 1828<br />

durch Carl Ludwig von Haller führte. Nach dessen Ableben wurde es zum<br />

heutigen Bischofssitz. Charlotte, oder ihr Gemahl als Sachverwalter, musste<br />

nebst der umfangreichen Liegenschaft auch alle ihre Mobilien: Hausrat<br />

Spiegel, Bilder bis hin zum Küchengeschirr öffentlich versteigern lassen.<br />

Dennoch musste 1837 über «Frau von Roll, alt Appellationsrichters Ubald<br />

von Roll sel.» die Bevogtung verhängt werden!<br />

Die Bezeichnung «Hallersche Bierbrauerei» wurde gewählt, weil sie bis<br />

weit in die 40er Jahre beibehalten wurde. Zwischendurch wurde sie an-<br />

scheinend auch als Magazin für holländische Blumenzwiebeln benutzt<br />

(wohl unter Einwirkung der benachbarten Gärtnereien Wyss und Rust). Bis<br />

zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Herren von Roll gezwungen, wei-<br />

tere wertvolle Besitztümer, wie z.B. den Muntetshof, den Grederhof in Bel-<br />

lach, den Sennberg Brüggli und viele Häuser der Innerstadt an Steigerungen<br />

ausrufen zu lassen.<br />

Ein tieferer Einblick in die damalige Finanzmisere ergibt sich auch aus<br />

der Aufzählung der Kleinmobilien, welche der Käuferschaft angeboten<br />

wurden, wie Bücher, Musikalien, Camera obscura, Fernrohre samt einer<br />

Elektrisiermaschine ...<br />

Doch beginnen wir zu Beginn des Jahrhunderts! Sowohl im Verzeichnis<br />

der Wirtschaften von 1801 wie auch in der Zusammenstellung der Volks-<br />

zählungsergebnisse von 1808 findet sich keine Angabe über eine Bierbraue-<br />

rei oder Pintenschenke im späteren Hallerhaus. Eine «Bierbraue» wird zum<br />

erstenmal im Hypothekenbuch für 1813 erwähnt. Sie befand sich im Haus<br />

Schwarz-Quartier 142A; es ist dies ein kleines Gebäude auf dem Grund-<br />

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