Die Gelehrtenfamilie Stöckhardt - Uwe Fiedler, Dresden and ...
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Clara Henriette Marie <strong>Stöckhardt</strong> 7<br />
Literatur<br />
[1] Ragnhild Münch: Robert Koch und sein Nachlass in Berlin, B<strong>and</strong> 104 von Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin,<br />
Verlag Walter de Gruyter, 2003<br />
• Hermann Alex<strong>and</strong>er Müller, Hans Wolfgang Singer: Allgemeines Künstler-Lexicon. Nachträge und<br />
Berichtigungen von Bd. 1., 1906. Frankfurt a.M., Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Seite 268<br />
• Clara Henriette Marie <strong>Stöckhardt</strong>. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden<br />
Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. B<strong>and</strong> 5, E. A. Seemann, Leipzig 1911, S. 84<br />
• Friedrich Nietzsche, Jörg Salaquarda, Federico Gerratana: Briefwechsel, B<strong>and</strong> 4, Walter de Gruyter, 1993<br />
Julius Reinhold <strong>Stöckhardt</strong><br />
Julius Reinhold <strong>Stöckhardt</strong> (* 6. April 1831 in Bautzen; † 29. Januar 1901 in Berlin) war ein preußischer<br />
Ministerialbeamter und ein Komponist.<br />
Leben<br />
Familie<br />
Julius Reinhold <strong>Stöckhardt</strong> übersiedelte als Einjähriger mit seinen Eltern nach Sankt Petersburg, weil der Vater,<br />
Robert <strong>Stöckhardt</strong>, eine Berufung zum Professor für Römisches Recht erhalten hatte. Hier besuchte er russische<br />
Schulen bis zum Abitur. <strong>Die</strong> Familie kehrte nach dem frühen Tod des Vaters 1848 nach Deutschl<strong>and</strong> zurück und<br />
f<strong>and</strong> zunächst in Naumburg, der Heimat der Mutter Emilie geb. Voigt, ein neues Zuhause. <strong>Die</strong> spätere Malerin Clara<br />
<strong>Stöckhardt</strong> war seine Schwester, der Architekt Heinrich <strong>Stöckhardt</strong> sein Bruder und der Agrarwissenschaftler Ernst<br />
Theodor <strong>Stöckhardt</strong> sein Onkel.<br />
Ausbildung<br />
<strong>Stöckhardt</strong> studierte in Leipzig Theologie und in Jena und Berlin Volkswirtschaft und Jura. Schon in dieser Zeit<br />
zeigte sich, dass er nicht nur ausgezeichnet Klavier spielte, sondern auch komponieren konnte. So trat er im Hause<br />
Karl Richard Lepsius, der ebenfalls aus Naumburg stammte, schon während seiner Studentenzeit mit eigenen<br />
Kompositionen auf [1] .<br />
Berufslaufbahn<br />
Nach einem Referendariat in Erfurt und einer Tätigkeit als Regierungs-Assessor in Danzig wurde er 1871 zum<br />
Regierungsrat in Düsseldorf berufen. Er bereitete die Präsentation des Rheinl<strong>and</strong>es auf der Weltausstellung 1873 in<br />
Wien vor und wurde in Vertretung von Oberregierungsrat Moser mit der Leitung der Präsentation des Deutschen<br />
Reiches betraut. 1873 erhielt <strong>Stöckhardt</strong> die Berufung zum Regierungsrat im H<strong>and</strong>elsministerium in Berlin, wurde<br />
1875 zum Geheimen Oberregierungsrat und 1880 zum Vortragenden Rat im Ministerium für öffentliche Arbeiten<br />
ernannt. <strong>Die</strong>ses war 1879 unter Albert von Maybach aus dem H<strong>and</strong>elsministerium ausgegliedert worden und<br />
verwaltete u. a. die Preußischen Staatseisenbahnen. 1892 erhielt <strong>Stöckhardt</strong> den Roten Adlerorden 2. Klasse [2] .<br />
Teilnahme am gesellschaftlichen Leben<br />
Zusammen mit seiner Ehefrau, Constanze geb. Grosser, gehörte <strong>Stöckhardt</strong> zum Freundeskreis von Theodor Fontane<br />
und Clara Schumann. Sein Schwiegervater Theodor Grosser, ein Rohmetallkaufmann mit Geschäftsbeziehungen<br />
nach Amerika, hatte Fontane auch künstlerische Anregungen vermitteln können. Das Ehepaar <strong>Stöckhardt</strong> lernte<br />
Fontane 1885 im Riesengebirge kennen. Sie hielten sich häufig auf dem Anwesen der Familie der Frau auf, dem<br />
Annenhof in Hohenwiese (Schlesien), und nahmen wie Fontane regelmäßig am gesellschaftlichen Leben von