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Die Gelehrtenfamilie Stöckhardt - Uwe Fiedler, Dresden and ...

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Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 85<br />

Das Präsidium<br />

<strong>Die</strong> Akademie wird durch ein Präsidium geleitet. <strong>Die</strong> Mitglieder des Präsidiums werden vom Senat gewählt. Ihre<br />

Amtszeit beträgt fünf Jahre, eine einmalige Wiederwahl ist möglich. Das Präsidium trifft sich in der Regel einmal im<br />

Monat und bereitet alle wichtigen Entscheidungen der Akademie vor.<br />

Mitglieder, Sektionen und Klassen<br />

Seit ihrer Gründung förderte die Leopoldina zahlreiche Wissenschaftler, darunter allein 170 Nobelpreisträger wie<br />

Marie Curie und Albert Einstein. <strong>Die</strong> Wahl zum Mitglied in der Leopoldina gilt als eine der höchsten<br />

wissenschaftlichen Auszeichnungen, die eine deutsche Institution vergibt. <strong>Die</strong> Zahl der Mitglieder unter 75 Jahren ist<br />

auf 1000 begrenzt. Zu Mitgliedern werden hervorragende Gelehrte aus aller Welt gewählt. Neben<br />

Naturwissenschaftlern aus Deutschl<strong>and</strong>, Österreich und der Schweiz stammt ein Drittel ihrer Mitglieder aus 27<br />

weiteren Ländern weltweit. Mit den gegenwärtig rund 1.400 Mitgliedern (St<strong>and</strong> Februar 2011) in mehr als 30<br />

Ländern ist die Leopoldina die mitgliederstärkste Akademie in Deutschl<strong>and</strong>. <strong>Die</strong> Mitglieder sind in Fachsektionen<br />

organisiert, die wiederum vier Klassen zugeordnet sind. <strong>Die</strong> im Jahr 2009 neu eingeführten Klassen sollen die<br />

Mitglieder stärker als zuvor in die Erarbeitung von Stellungnahmen und Empfehlungen einbinden und den<br />

interdisziplinären Austausch verstärken. <strong>Die</strong> Klassen haben ihre Schwerpunkte in den Naturwissenschaften, den<br />

Lebenswissenschaften, der Medizin und den Verhaltens-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Sie bilden außerdem<br />

die Plattform für den internationalen Austausch und für die Wahl neuer Mitglieder.<br />

Geschichte<br />

Von der Gründung bis Sesshaftwerdung in Halle<br />

<strong>Die</strong> Leopoldina wurde am 1. Januar 1652 in der Freien Reichsstadt Schweinfurt, im Zwinger des Brückentores, von<br />

den Ärzten Johann Lorenz Bausch, Johann Michael Fehr, Georg Balthasar Metzger und Georg Balthasar Wohlfahrt<br />

(1607–1674) als private Gesellschaft Academia Naturae Curiosorum gegründet. Sie hatten die Vertiefung<br />

naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und die Verbesserung der Kommunikation zwischen den Naturforschern jener<br />

Zeit zum Ziel. Ähnliche Gelehrtengesellschaften entst<strong>and</strong>en in Italien (Accademia Nazionale dei Lincei, 1603),<br />

Engl<strong>and</strong> (Royal Society, 1660) und Frankreich (Académie des sciences, 1666). <strong>Die</strong> Leopoldina ist die älteste<br />

naturwissenschaftlich-medizinische Akademie; später öffnete sie sich auch für die empirischen Geistes-, Sozial-und<br />

Verhaltenswissenschaft. „Nunquam otiosus“ = „Niemals müßig“ ist ihr Wahlspruch.<br />

1677 wurde die unabhängige Akademie von Kaiser Leopold I., der bekannt für sein lebhaftes Interesse an Künsten<br />

und Wissenschaften seiner Zeit war, offiziell bestätigt und am 7. August 1687 per Dekret mit Privilegien einer<br />

Reichsakademie ausgestattet. Seitdem trägt sie die Bezeichnung Sacri Romani Imperii Academia<br />

Caesareo-Leopoldina Naturae Curiosorum, von der sich die heutige Kurzform Leopoldina ableitet. Durch Kaiser<br />

Karl VI. (1712) und Kaiser Karl VII. (1742) wurde der Name in Sacri Romani Imperii Academia Caesarea<br />

Leopoldino-Carolina Naturae Curiosorum bzw. in Kaiserlich Leopoldinisch-Carolinische Deutsche Akademie der<br />

Naturwissenschaftler geändert.<br />

Seit 1878 hat die Akademie, aufgrund einer Initiative des damaligen Präsidenten Hermann Knoblauch, ihren Sitz in<br />

Halle an der Saale. Zuvor war der Sitz durch den Wohnort des jeweiligen Präsidenten bestimmt, somit bef<strong>and</strong> sich<br />

die Leopoldina während der ersten 200 Jahre in Nürnberg, Augsburg, Altdorf, Erfurt, Halle und Bonn, dann Halle an<br />

der Saale, wo sie fortan blieb. Ausschlaggebend für Halle war auch das Renommee der Martin-Luther-Universität.<br />

In den 15 Statuten der Leopoldina war unter <strong>and</strong>erem festgelegt, dass der Wohnort des jeweiligen Präsidenten immer<br />

auch die Geschäftsstelle der Akademie sein sollte. <strong>Die</strong>s wurde erst mit der Einweihung der Bibliothek der Akademie<br />

am 23. April 1904 endgültig abgeschafft. Mit diesem Datum wurde auch die Gepflogenheit aufgegeben, sich einen<br />

Gesellschaftsnamen zu geben.

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